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Poeten des Abgrunds

Klettergeschichten

Titel: Poeten des Abgrunds - Klettergeschichten

Autoren: verschiedene

Verlag:Panico-Alpinverlag (3. Auflage 2010)

Seiten: 200

Preis: 12,80 €

Für wen: Kletterer, die eine gute Lektüre für die dunklen, kühlen Winterabenden suchen

Wo: online beim Panico-Alpinverlag

Rezension

Die "Poeten des Abgrunds" gehören zu den Klassikern in der modernen deutschen Alpinliteratur, die durchaus in einem Satz mit Büchern wie "Erlebnis Berg - Zeit zum Atmen" von Reinhard Karl genannt werden dürfen. Der Vergleich mit dem wohl berühmtesten schriftstellernden Bergsteiger Deutschlands kommt dabei nicht von ungefähr, enthält doch Anthologie auch einen Text des Meisters selbst. Im Essay "Unterwegs nach Hause" blickt er vom Gipfel eines Sandsteinfelsens der Pfalz hinab auf seine (Kletter-)Heimat und zurück auf sein (Bergsteiger-)Leben. Das tolle an dieser Sammlung ist aber ihre Vielseitigkeit. Während Reinhard Karl sich seinen philosophischen Gedanken hingibt kommen in den Erzählungen von Heinz Mariacher und Darshano Luggi Rieser die wilden Kletterabenteuer genausowenig zu kurz, wie in Kurt Kruegers "Die alte Nummer Fünf" der komplexen und sensiblen Persönlichkeit eines Klemmkeils Rechnung getragen wird. Eine amüsante Satire auf die wahren Werte des Sportkletterns präsentiert uns Peter Brunnert in "Der Weg als Ich" und Pat Ament beweist in "Kor", dass Klettern in erster Linie Leidensfähigkeit bedeutet. Weitere Autoren dieser Auflage sind Nicolas Mailänder, Emil Zopfi, Greg Child, Bernard Amy, John Long, Andreas Kubin und Malte Roeper. Auch sie bieten ein buntes Sammelsurium an frechen, nachdenklichen, tiefgründigen und amüsanten Stories rund ums Klettern.

Dieser Sammelband läßt keine Wünsche offen und beweist, dass Klettergeschichten und anspruchsvolle Literatur sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. Mit dem noblen Hardcoverband unterstreicht der Verlag dies - der Leser erhält hier keine Einwegware, sondern Schriftgut das sich auch nach Jahren immer wieder lesen läßt. Glücklicherweise ist die Länge der Geschichten überschaubar, so dass sich das Buch zwischendrin auch mal wieder weglegen läßt, beispielsweise, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Für weniger strebsame Alpinisten hingegen sind die "Poeten des Abgrunds" die perfekte Lektüre für die dunklen, kühlen Winterabende daheim am Kaminfeuer.

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