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Taschachhaus (2434 m)

Der Winterraum des Taschachhauses in den Ötztaler Alpen ist ein sehr vielfältiger Stützpunkt für Skitouren im hintersten Pitztal.

Das Taschachhaus, dessen Winterraum ein guter Skitourenstützpunkt ist.

Das Taschachhaus im hinteren Pitztal, Ötztaler Alpen

Winterraum im wildesten und höchsten Teil der Ötztaler Alpen

Das Taschachhaus ist im Sommer eine der beliebtesten und bekanntesten Hochgebirgshütten der Ostalpen. Als Ausbildungsstützpunkt für Hochtouren- und Eiskurse wird es von Juni bis September von vielen Bergsteigerschulen gebucht, genauso, wie viele Bergsteiger und Höhenwanderer den komfortablen Stützpunkt im Pitztal nutzen. Im Winter hingegen herrscht hier (noch) traumhafte Ruhe. Da nur der Winterraum geöffnet ist, fällt dieser Stützpunkt bei 98 % der Tourengeher schon mal von vorneherein durchs Raster. Allerdings sind Überlegungen im Gange die Hütte in Zukunft auch zur Tourensaison zumindest zeitweise zu öffen. Bis es soweit ist, sind hier die Individualisten noch unter sich und können aus einem halben Dutzend selten begangener, aber hochkarätiger Skitouren auswählen. Nur die Wildspitze - der höchste Berg Tirols - wird in diesem Tourengebiet oft besucht, jedoch meist aus dem Pitztaler Skigebiet.

Das Quartier

Das Taschachhaus gleicht einem Dorf, wenn man sich ihm das erstemal nähert. Die erste Hütte wurde hier bereits 1874 vom Alpenverein erbaut - zu einer Zeit, als der Alpinismus noch in den Kinderschuhen steckte. Nach der Übernahme durch die Sektion Frankfurt wurden im Laufe der Jahre mehrmalige Erweiterungen und Modernisierungen notwendig. Von 2005 bis 2008 wurde das Haupthaus von Grund auf saniert und zu einem komfortablen Ausbildungsstützpunkt ausgebaut. Bereits im Jahr 1999 kam das Winterhaus hinzu - ein eigenständiges Gebäude mit großem Aufenthaltsraum und 3 Lagern für insgesamt 27 Personen. Ein Holzherd und genügend Feuerholz stehen zur Verfügung, zum heizen, kochen und Schnee zu schmelzen. Dazu verfügt es über eine Trockentoilette und einen kleinen Waschraum. Fliessendes Wasser gibts allerdings nicht - das muss man sich selbst schmelzen. Mehrmals monatlich kontrolliert während der Saison der Hüttenwirt, ob alles in Ordnung ist - und füllt die Getränkekisten im Winterhaus (Bier, Radler, Apfelschorle) wieder auf. Das Winterhaus ist im Winter für jeden ohne Schlüssel zugänglich.

Hüttenzustieg

Die Zustiegsvariante durch Abfahrt aus dem Pitztaler Skigebiet vom Mittelbergjoch beschreibe ich hier nicht näher - sie deckt sich im Großen und Ganzen mit dem mittleren Teil der Abfahrt von der Wildspitze. Der Zustieg beginnt in Mittelberg im hintersten Ötztal. Entlang der Skipiste steigt man auf bis zur Taschachalm. Hier gehts nach links über den Bach und entlang des Almwegs (der im Winter im ersten Teil auch von einer Pistenraupe gewalzt sein kann) taleinwärts bis zur Talstation der Materialseilbahn. (ca. 1,5 h). Nun hält man sich rechts und steigt auf zur Moräne, über die man in einer weiteren Stunde das Taschachhaus erreicht.

Das Tourengebiet

Die Tatsache, daß das Taschachhaus im Winter geschlossen ist, verleitet zu der Annahme das Tourengebiet wäre unlohnend. Dem ist aber bei weitem nicht so - im Gegenteil. Nur wenige Skihütten in den Ostalpen können mit einem derart umfangreichen und vielfältigen Tourengebiet in einer wilden Gletscherlandschaft aufwarten. Zentrales Ziel für die meisten Tourengeher wird die Wildspitze (3770 m) darstellen, die leider durch den Seilbahnzustieg vom Mittelbergjoch zu einer Modetour für Fußkranke degradiert wurde und dadurch als Halbtagestour nach dem Frühstück im Hotel vom Tal aus machbar wurde. Wer dem Trubel ausweichen möchte, kann sich dem Berg aber über die aussichtsreiche Überschreitung der Petersenspitze nähern und kommt so nur ein kurzes Stück mit den Horden in Kontakt. An allen anderen Bergen wird man hingegen die meiste Zeit alleine unterwegs sein und höchstens an den Gipfelanstiegen auf Tourengeher treffen, die von einem anderen Stützpunkt (Vernagthütte, Rifflseehütte, Gepatschhaus). Eine beliebte einfachere Skitour ohne Gletscherbegehung ist die Hintere Ölgrubenspitze (3296 m), auch die tolle Firntour auf die Bliggspitze über die Bliggscharte berührt nur kurz einen in diesem Bereich harmlosen Gletscher. Ähnlich ist es an den restlichen Skibergen auf der Kaunergratseite wie am Ölgrubenkopf (3392 m), an der Eiskastenspitze (3373 m) und am Wurmtaler Kopf (3228 m). Ganz anders hingegen die ganzen nordseitigen Skitouren im Bereich des Sexegertenferners und des Taschachferners - die alle mehr oder weniger ausgedehnte Spaltenzonen aufweisen und Gletscherausrüstung, sowie die Kenntnisse deren Gebrauchs erfordern. Neben der Wildspitze sind hier vor allem der Brochkogel (3635 m), die Petersenspitze (3484 m), die Hochvernagt-Wand (3400 m), sowie Nördliche (3350 m) und Südliche Sexegertenspitze (3429 m) lohnende Ziele.

Aufstieg zur Bliggspitze vom Taschachhaus
Aufstieg zur Bliggspitze vom Taschachhaus

Kontakt

Hüttenwirte: Barbara Klingseis & Christoph Eder

Telefon: +43 +664 1384465

Öffnungszeiten: Die Hütte ist nur im Sommer bewirtschaftet, das Winterhaus steht zur Skitourenzeit jedem zur Verfügung.

Homepage: www.taschachhaus.com

Literatur

Wochenenden im Tiefschnee, Peter Keill, Markus Stadler u.a. 2009, Bruckmann-Verlag

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