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Hochwand

Die Hochwand bei Oberwössen bietet lange und technisch anspruchsvolle Routen in eindrucksvoller Umgebung.

Paul Sussmann klettert an der Hochwand

Anspruchsvolles Klettergebiet oberhalb von Oberwössen

Der Lackenberg bei Oberwössen verfügt über relativ viel Felspotenzial fürs Klettern. Ein gutes Stück oberhalb vom Pleitewandl steht die eindrucksvolle „Hochwand“, die weithin sichtbar ist und bereits Anfang der 90er-Jahre von Martin Schuster mit „Peterchens Busfahrt“ die erste Route spendiert bekam. Einige Jahre später entdeckte Charly Tonkovic zusammen mit Wolfgang Büttner und Andi Bliestle die Klettermöglichkeiten der Wand und begann mit der systematischen Erschließung. Insbesondere Charly investierte viel Zeit und Mühe, um die Hochwand zu einem der erlesensten Flecken für Kletterer im Chiemgau zu machen. Ein typischer Klettergarten ist die Hochwand aber nicht, dafür ist der Zustieg zu lang und das Ambiente zu alpin. Der Wandfuß ist teils recht abschüssig, es wurden daher an den Sicherungsplätzen kleine Terrassen errichtet und an den unangenehmsten Stellen Fixseile angebracht. Weil die Kletterei eher unpopulären, fußtechnischen Charakter aufweist, wird sich hier weiterhin nur ein ausgewähltes Publikum aufhalten. Wer allerdings sein 80-Meter-Seil heraufträgt, kann dafür bis zu 40 Meter lange Sportkletterrouten genießen, die im weiten Umkreis einmalig sind.

Anfahrt

ÖPNV: Die RVO-Buslinie 9505 fährt stündlich vom Bahnhof Prien über Marquartstein nach Reit im Winkl. Man steigt an der Haltestelle "Oberwössen-Touristinfo" aus.
PKW: Von Unterwössen kommend durch Oberwössen hindurch. 500 m nach dem Ortsende befindet sich rechts der Straße ein Parkplatz (gleicher Ausgangspunkt wie für das Auerwandl). Auch links der B305 am Beginn der Forststraße kann man parken.

 

Zustiege

a) Vom Parkplatz Auerwandl überquert man die Hauptstraße zum Beginn einer Forststraße. Diese leitet mäßig steil in weiten Kehren durch den Wald hinauf (gut mit Bike möglich). Nach knapp 3 Kilometern kommt man zu einer Gabelung. Die linke Straße führt kurz abwärts, nach 50 m zweigt rechts ein schmaler, verwachsener Fahrweg ab. Diesem folgt man etwa 400 m (Bikedepot). Vor einer Felswand zweigt rechts ein gut ausgetretener Steig ab, der in etwa 10 Minuten an die Wand führt (1 Stunde vom Parkplatz, mit Bike weniger).

b) Von der Bushaltestelle kurz nach Süden und links in die Seitenstraße. Dort wo sie links abbiegt gerade über den Bach und auf dem Steig aufwärts am Pleitewandl vorbei bis zum obersten Sektor. Weiter auf Pfadspuren, dann rechts über den Bach zu einem Wanderweg und zur Forststraße, auf dieser nach Süden bis zu Zustieg a) und weiter zur Wand (1 Stunde von der Bushaltestelle).

Kletterrouten

Die etwa 50 Routen an der Hochwand sind meist über 30 Meter lang, viele um die 40 Meter. Ideal ist daher ein 80-Meter-Seil. Eine ganze Reihe von Routen haben eine zweite oder sogar dritte Seillänge, dann muss abgeseilt werden, allerdings reicht dafür ein Einfachseil, da immer wieder Zwischenstände dafür eingerichtet sind. Die Wand bietet meist kompakten, abwechslungsreichen Kalk, teilweise aber auch Kalkkonglomerat, das brüchig sein kann. Insgesamt sehr rau und wasserzerfressen. Überwiegend senkrecht, Kletterei fußtechnisch anspruchsvoll. Die Schwierigkeiten liegen hauptsächlich im 7. bis 9. Grad, in einigen älteren Routen muss man mit eher sportlichen Hakenabständen rechnen, in den meisten Routen hingegen sehr viele Bohrhaken (16-21 Expresschlingen nötig!).

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten an der Hochwand ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail

Updates, Berichtigungen, Ergänzungen

Der Kletterführer gibt den neuesten Stand wieder. Von einigen Routen konnte ich noch keine Schwierigkeitsbewertung in Erfahrung bringen. Zum Zeitpunkt meiner Recherche im Frühjahr 2023 waren diese wegen Vogelbrut gesperrt.

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