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Die Tirol Deklaration

Die Tirol Deklaration gilt als ethisches Grundlagenwerk fürs Klettern und Bergsteigen.

Dem Stil einer Begehung zum Beispiel bei einer alpinen Kletterroute kommt große Bedeutung zu.

Dem Stil einer Begehung zum Beispiel bei einer alpinen Kletterroute kommt große Bedeutung zu.

Die ethischen Grundlagen beim Bergsteigen

Dem Bergsteigen fehlt im Gegensatz anderen Sportarten - insbesondere Wettkampfsportarten - ein klar vorgeschriebenes Regelwerk und auch gesetzliche Vorgaben greifen nur in gewissen Bereichen. Im Prinzip könnte also jeder Alpinist tun was ihm gefällt, solange er im rechtlich erlaubten Rahmen bleibt. Die Betrachtung ändert sich jedoch sehr schnell wenn andere Akteure, Interessen, Meinungen oder Voraussetzungen ins Spiel kommen. Moralische oder ethische Konventionen spielten daher beim Bergsteigen und Klettern von Anfang an eine entscheidende Rolle.

Ein sehr offensichtliches Beispiel dreht sich um die Frage in wie weit man technische Möglichkeiten und Hilfsmittel nutzt, um einen Berg zu besteigen. Steigt und klettert man komplett aus eigener Kraft und alleine vom Tal - oder läßt man sich von einem Bergführer die letzten hundert Höhenmeter von der Seilbahnstation dorthin führen? Durchklettert man eine Felswand ohne Sicherung "free solo" oder im Toprope von oben gesichert und mit Benutzung der Haken als Griff oder Tritt? Dem "Stil" einer Begehung kommt also ein sehr große Bedeutung zu und mit jeder neuen technischen Lösung, die gefunden wird, muss diese Frage neu beantwortet werden. Viele weitere Problemfelder erfordern Lösungen auf ethischer Basis, beispielsweise die Verantwortlichkeit, der Umgang mit anderen Bergsteigern und Einheimischen, der Umgang mit der Natur oder die Darstellung bergsteigerischer Leistungen in der Öffentlichkeit.

Best Practice im Bergsport

Auf dem Kongress "Future of Mountain Sports" in Innsbruck, der vom 6. bis 8. September 2002 stattfand wurden von rund 150 Bergsteigern aus aller Welt zu fast jedem erdenklichen ethischen Konfliktfeld im Bergsport Empfehlungen für optimales Handeln vorgeschlagen, die letztendlich in der erwähnten "Tirol-Deklaration" verabschiedet wurden. Gebündelt wurden diese Leitlinien in folgenden zehn Themen:

  1. Eigenverantwortung
  2. Teamgeist
  3. Die Gemeinschaft der Bergsteiger und Kletterer
  4. Zu Gast in fremden Ländern
  5. Pflichten von Bergführern und Gruppenleitern
  6. Notsituationen, Sterben und Tod
  7. Zugangsfragen und Naturschutz
  8. Guter Stil
  9. Erstbegehungen und Erstbesteigungen
  10. Sponsoring, Werbung, Public Relations

Die Tirol-Deklaration im Wortlaut gibt es hier.

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