Alpenvereinshütte auf der Südseite der Venedigergruppe
Abgeschieden im hintersten Virgental verbirgt sich eine traditionsreiche Alpenvereinshütte mit einem großen hochalpinen Tourengebiet. Als Stützpunkt auf der beliebten Skidurchquerung Hoch-Tirol wird sie genauso geschätzt, wie als Ausbildungs- und Tourenstützpunkt für Frühjahrsskitouren in die Gletscherregion der Hohen Tauern. Neben kurzen, gletscherfreien Routen findet der alpin erfahrene Tourengeher auch viele großzügigere Gipfeltouren auf die vergletscherten 3000er der südwestlichen Venedigergruppe.
Das Quartier:
Im Jahre 1912 wurde die Rostocker Hütte im Maurertal eröffnet, nach einer Privatinitiative des Virgentaler Bergführers Andrä Mariacher, für die sich die Alpenvereinssektion Rostock gewinnen ließ. Nach dem ersten Weltkrieg übernahm die legendäre Hüttenwirtin Ida Steiner das Zepter auf der Hütte und bewirtschaftete sie insgesamt 63 Jahre lang. Als nach dem 2. Weltkrieg die Nachfolgesektion Rostock-Marktheidenfeld finanziell nicht mehr in der Lage war die Hütte alleine weiterzuführen, sprang die DAV-Sektion Essen in die Breche. Das Alpenvereinshaus firmiert seither unter dem Doppelnamen und wurde bis 2006 in vierter Generation von Friedl Steiner geführt, bevor in der Folge die hüttenbesitzende Sektion Essen durch einen unrühmlichen Pächterwechsel durch starke Unruhe in die bis dato sehr konstante Bewirtschaftung brachte. Es brauchte mehrere erfahrene Hüttenwirte, um den Ruf der Hütte wiederherzustellen, inzwischen wird man auf der Essener-Rostocker-Hütte aber wieder bestens versorgt. Das Erscheinungsbild der Hütte vermittelt noch den traditionellen Charme eines Hochgebirgs-Stützpunktes. Die Zimmer und Lager sind daher eher dunkel und das Platzangebot etwas eingeschränkt. Der Trockenraum erfüllt seinen Zweck, bei überfüllter Hütte kanns aber ebenfalls relativ eng werden. Ganz ausgezeichnet ist die Bewirtung durch die neuen, freundlichen und kompetenten Hüttenpächter. Die Halbpensionsgerichte gehören zur gehobenen Sorte und auch die Portionen sind für hungrige Mägen nach langen Tourentagen geeignet. Die Hütte ist für Skitouren ab etwa Anfang März bis Mitte Mai geöffnet.
Hüttenzustieg
Der Hüttenzustieg bewegt sich mit 2,5 - 3 Stunden für eine Hochgebirgshütte in dieser Lage in einem sehr gemütlichen Rahmen. Ausgangspunkt ist Hinterbichl am Talschluss des Virgentales. Anfangs folgt man dem noch flachen Fahrweg taleinwärts bis zur Talstation der Materialseilbahn (Gepäcktransport möglich). Entlang des Sommerwegs queren wir nun einen breiten Lawinenstrich - nach stärkeren Neuschneefällen oder bei starker Erwärmung besteht hier akute Lawinengefahr! Durch ein kurzes, steiles Waldstück erreichen wir bald den nun breiteren und wieder flacheren Talboden, wo wir rechts vom Bach bis zu einer Brücke taleinwärts gehen. Jenseits der Brücke noch kurz nach Norden und dann über den letzten, steileren Hang hinauf zur Hütte.