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Lecco am Comersee

Klettern in Lecco am Comer See in Italien. Hinweise zum Klettergebiet, zur Anreise und zur Übernachtung.

Klettern bei bei Lecco am Comersee

Das Klettergebiet Torette bei Ballabio oberhalb von Lecco

Das Hausgebiet der Mailänder Kletterer

Lecco liegt am Südostufer des Comersees und ist umgeben von felsigen Bergen. Ähnlich wie weiter östlich am Gardasee hat sich auch hier ein Hotspot des Sportkletterns etabliert, den nicht nur die Italiener gerne aufsuchen, sondern auch viele Gäste aus der nahen Schweiz und vor allem auch aus dem Südwesten Deutschlands. So ergibt sich beispielsweise von Ulm eine durchschnittliche Fahrzeit von gut viereinhalb Stunden, wodurch Lecco auch für eine verlängertes Wochenende gerne aufgesucht wird. In Lecco findet nicht nur der Sportkletterer eine große Auswahl an gut abgesicherten Klettergärten aller Schwierigkeitsgrade, sondern auch mehr oder weniger alpine Mehrseillängenrouten bietet das Gebiet um den Lago di Como zu hauf.

Anreise

Wie für die meisten Sportklettergebiete am Südrand der Alpen ist auch in Lecco ein Auto sehr hilfreich, da viele Gebiete hoch über dem See liegen und auf kleinen Straßen mit großen Höhenunterschieden erreicht werden müssen. Wer dafür nur ein Bike zur Verfügung hat, wird ordentliche Kondition brauchen, um die einzelnen Felsen zu erreichen. Nichtsdestotrotz, kann man schon auch mal einige Zeit in den schneller zugänglichen Gebieten verweilen. Anreise mit dem Auto: Von Norden gibts drei Möglichkeiten aus Südostbayern fährt man am schnellsten durch das Engadin und den Malojapass, während man aus dem restlichen Deutschland über den Bodensee, Chur und den landschaftlich schönen Splügenpass (sofern er keine Wintersperre mehr hat, was ca. November bis Mai der Fall ist) nach Chiavenna. Von dort gehts noch eine Stunde nach Süden nach Lecco. Ansonsten muss man über die Gotthardautobahn oder über den San Bernardino-Pass erst nach Bellinzona und von dort weiter nach Como und am Südrand des Comer Sees nach Lecco. Von Süden hingegen ist Lecco über die A4 Mailand - Venedig schnell erreichbar. Anreise mit der Bahn: Von Mailand ist Lecco mit der Bahn schnell und regelmässig erreichbar. Vor Ort gibt es mehr oder weniger häufige Busverbindungen entlang der wichtigsten Verbindungsstrassen. Zu den ortsnahen Klettergebieten kommt man damit ganz gut - für viele abseits gelegene Gebiete ist dann jedoch ein längerer Fußmarsch einzuplanen.

Übernachtung

1. Camping:

Camping in Lecco ist wie in den meisten Touristenzentren Norditaliens recht teuer. Wer zu zweit zur Hauptsaison im Sommer mit Zelt und Auto auf einem Campingplatz übernachtet zahlt ca. 13 - 18 Euro pro Nacht und Person. Mehrere Campingplätze kommen in Frage:

  • Camping Grigna in Ballabio
    Schön im Grünen gelegener Campingplatz in Ballabio am Eingang zum Valsassina. Empfehlenswert für die heisse Zeit, da der Platz auf einer Passhöhe auf über 700 m liegt, wo häufig ein leichter Wind geht. Etwas störend ist die Nahe Straße und preislich ist der 4-Sterne-Platz auch eher gehoben, dafür dass er doch etwas abseits vom See liegt. Dafür sind es nette Besitzer und es gibt eine gute Pizzeria.
  • Camping Spiagga in Abbadia
    Direkt am See nördlich von Lecco - bei kühlem und windigem Wetter besser als in Ballabio, auch wer im Sommer gerne baden will für den bietet sich dieser Platz an - im August ist er jedoch meist überfüllt. Geöffnet von April bis Ende September.
  • Camping Riviera di Garlate
    Relativ teuerer, ganzjährig geöffneter Campingplatz südlich von Lecco.
  • Camping Rivabella
    Unmittelbar südlich am Ortsrand von Lecco.
  • Weitere Campingplatze gibt es in Mandello und an der gegenüberliegenden Uferseite.

 

Campingplatz Ballabio oberhalb von Lecco am Comersee
Am schönen Campingplatz Ballabio bei Lecco

2. Ferienwohnungen:

Durch die hohen Campingplatz-Preise ist eine Ferienwohnung häufig auch kaum noch teurer. Im Internet gibts diverse Ferienwohnung-Vermittlungsagenturen, über die man sicherlich fündig werden sollte. Eine kleine handverlesene Auswahl von Ferienwohnungen rund um den Comer See bietet seit 1998 die Seite von LA BREVA.

Beste Jahreszeit

In Lecco kann man das ganze Jahr über klettern. Durch die große Auswahl an Klettergebieten in unterschiedlichsten Expositionen und Höhenlagen findet sich praktisch immer ein passender Fels. Im Sommer können die südexponierten Felsen oft zu heiss sein, während im Winter ein sonniger Fels notwendig ist, um sich nicht die Pfoten abzufrieren. Ausserdem liegt vor allem bei den höhergelegenen Gebieten dann oft sogar Schnee am Einstieg oder vor allem an den Zu- und Abstiegen (was man z. B. beim Routen am Medale beachten sollte). Wer im Winter mit Zelt in Lecco anrückt sollte sich bewußt sein, dass er sich in einem Alpental befindet, wo die Frühtemperaturen im Januar und Februar durchaus unter 0 Grad liegen können! Wetter in Lecco von Zoover.de (gute Übersicht, mittelprächtige Prognosegenauigkeit).

Sportklettergebiete

Rund um Lecco gibt es eine große Anzahl an Sportklettergebieten einige Tipps wo wir bereits waren:

  • Torrette bei Ballabio
    Schöner Klettergarten, mit kurzem Zustieg und Süd bis südwestseitiger Exposition. Im Sommer ist es spätestens ab Mittag bei Sonne zu heiss. Lohnend sind vor allem die beiden Sektoren "Terzo Piano" und "Cuore Alpino" mit vielen schönen Routen im Bereich 6b+ bis 7c, sowie einigen 6a's.
  • Vaccarese
    Eines der lohnendsten Gebiete von Lecco, trotz des etwas längeren Zustiegs von 30 - 40 Minuten. Neben genügend (und vor allem auch sehr lohnenden) leichteren Routen im 5. Grad, besticht das Gebiet mit ausserordentlich vielen schönen Routen von 6a+ bis 7a, häufig um die 30 m lang. Nur in den oberen Graden ist die Auswahl nicht so üppig - in den benachbarten Sektoren am Sasso Alippi und am Scudo di Valgrande gibt es aber auch einige härtere Sportkletterrouten.
  • Zucco dell'Angelone
    Eigentlich eher eine Wand fürs Mehrseillängenklettern, allerdings finden sich auch einige Sektoren mit interessanten Einseillängen-Sportkletterrouten, wie beispielsweise die "Muro Shakespeare" (5a bis 7c) oder die Rocce Basse (mit etwa 20 Routen von 4c bis 7a). Die technisch anspruchsvolle Kletterei wird den ein oder anderen Südbayern vielleicht an die Bixlwand am Sudelfeld erinnern.
  • Galbiate
    Das Gebiet konnte ich bisher noch nicht kennenlernen, es wurde mir aber sehr empfohlen und soll von 5a bis 7a sehr gute Routen aufweisen, gut abgesichert und gut auffindbar sein. ==> Beschreibung und Routeninfo bei falesia.it

Gebiete mit längeren Kletterrouten:

Viele bis zu 400 m hohe Wände umgeben das Südende des Comer Sees bei Lecco. Während die alten Klassiker oft recht botanisch sind, muss für die meisten der lohnenden modernen Routen jedoch ein ordentliches Kletterniveau meist im 7. französischen Grad vorgelegt werden. Etwas weniger alpin und lang sind die Routen an den Türmchen der Grigna. Bisher konnten wir folgende Gebiete besuchen:

  • Corna di Medale
    Der wichtigste Kletterberg direkt über den Dächern von Lecco. Über 20 Routen mit bis zu 14 Seillängen warten hier auf ihre Begeher. Der Fels ist meist hervorragend, wenn auch oft ordentlich botanisch durchsetzt, was aber beim klettern weniger stört als es aussieht. Einige großblockig brüchige Areale snd allerdings zu finden, werden von den gängigen Routen aber eher gemieden. Im linken Teil führt ein steiler, sehr beliebter Klettersteig zum Westgrat und über diesen zum Gipfel.
  • Antimedale
    Kleinerer Bruder des Medale bildet die linke vorgelagerte Wand, über die auch der Klettersteig führt. Die Routen sind etwas kürzer, können aber teilweise als Zustieg zu den linken Routen am Medale drangehängt werden. Wie am Medale selbst handelt es sich um ein Südexponiertes Gebiet, das im Sommer sehr heiß (oft zu heiß) und recht steinschlaggefährdet ist (Helm sollte selbstverständlich sein).
  • Zucco dell'Angelone
    Sehr schöner Kletterfelsen, der auf den ersten Blick weniger lohnend aussieht als er sich dann herausstellt. Die sehr rauen Kalkplatten bieten alle Arten von technisch anspruchsvoller Kletterei, die man sich nur vorstellen kann. Neben Reibungsplatten finden sich auch Risse, Verschneidungen, Kanten u.v.m.
    Am Sektor Quarto Sperone sind bis zu 10 Seillängen lange Routenkombinationen möglich, wer am Terzo Sperone anfängt und von seinem Gipfel nach links zum Quarto Sperone wechselt, kann sogar 12 Seillängen zusammenbasteln. Auch hier ist aufgrund der vielen Bänder immer mit Steinschlaggefahr zu rechnen.

Kletterführer

Arrampicate Sportive e Moderne fra Lecco e Como von Eugenio Pesci, erschienen im Versante Sud Verlag. Erhältlich z. B. bei AMAZON

Kletterführer Lecco
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