Großer Traithen von der Rosengasse

25. 12. 2023 | Tourenverhältnisse Bayerische Alpen
von Markus Stadler

Für einen Verdauungsspaziergang nach der Weihnachtsschlemmerei bin ich heute Mittag kurz auf den Großen Traithen gestiegen. Während in Rosenheim schönstes Frühlingswetter herrschte und von den 40 cm Schnee von Anfang Dezember weit und breit nichts mehr zu sehen ist, beginnen bei der Auffahrt zum Sudelfeld am Tatzelwurm die ersten Schneeflecken. Am Gasthaus Rosengasse liegen noch 30-40 cm nasse Altschneedecke, die aber schon so gut zusammengesetzt ist, dass man kaum mehr einsinkt. Die Spuren des Sturms der letzten Tage sind überall sichtbar - die Schneeoberfläche ist übersät mit Tannennadeln und Ästen.

Die Schneemenge nimmt dann während des Aufstiegs kontinuierlich zu und ist durchgehend ausreichend bis genug. Nach der Saugasse hab ich die südseitige Querung rübergespurt. Das ging passabel, auch wenn hier ein halber Meter mehr Schnee noch zwei oder drei Latschen-/Wurzelpassagen vermieden hätte. Es führte aber auch eine Spur oben über den Latschenkopf. Der Aufstieg zum Steilner Joch ist vergleichsweise "latschenarm" - aber auch hier muss man da und dort noch über einen Latschenast drübersteigen. Der Grat zum Gipfel ist breit mit Schnee aufgefüllt und super zum Gehen.

Ich bin vom Gipfel die direkte Nordabfahrt runter - an der Schlüsselstelle schauen noch ein paar Latschenäste raus, da bin ich ein paar Meter im Treppenschritt drüber abgestiegen. Die Nordwestabfahrt schaut im ersten Teil nicht so gut aus, da hat der Sturm die Latschen ziemlich freigelegt. Stopselzieher geht tip-top und war noch kaum verspurt.

Fazit: Während der letzten Saison hatte der Traithen an keinem einzigen Tag so eine gute Schneelage wie momentan. Die Schneequalität war insgesamt besser als befürchtet. Durch den Sturm und die anhaltende Wärmephase ist die Schneeecke bereits stark zusammengesackt und der Schnee hat im Schatten fast schon Ähnlichkeiten mit Frühjahrsfirn im April. Bei der Abfahrt gegen 14 Uhr begann es aber in windgeschützten schattigen Mulden bereits leicht zu überfrieren. Südseitig bzw. in der Sonne dürfte es einiges weicher gewesen sein, vor allem in steilen, windgeschützten Hängen. Könnte sein, dass es mit den leicht zurückgehenden Temperaturen in den nächsten Tagen nur noch südseitig gut ist (wo noch Schnee liegt).