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Klettern an der Kleinen Halt (2116 m)

Die Kleine Halt überragt eindrucksvoll das Anton-Karg-Haus
Die Kleine Halt überragt eindrucksvoll das Anton-Karg-Haus

Die Kleine Halt (2116 m) ist neben dem Totenkirchl mit ihren über 1000 m hohen Nordabstürzen und der eindrucksvollen, auf 800 m plattig-kompakten Nordwestwand das Schaustück im Kaisertal. Aber auch nach Osten bildet sie zum Hohen Winkel eine hohe Wand aus. Die einzige Schwachstellt des Berges ist seine Südseite, über die auch der Normalweg zum Gipfel führt.

Normalweg: Aus dem Kaisertal (Anton-Karg-Haus oder Hans-Berger-Haus) folgt man dem Weg in die Scharlinger Böden. Dieser führt über die erste Steilstufe durch Latschen und einige leicht felsige Abschnitte in den Unteren Scharlinger Boden (ca. 1400 m) und über eine weitere, geröllige Stufe in den Oberen Scharlinger Boden (1650 m). An der Karschwelle zweigt links der "Kaiserschützensteig" ab, dem man über den Geröllhang hinauf an den Fuß der überhängenden Westwand der Gamshalt folgt (bis hierher unschwierig, 1,5 - 2 h aus dem Kaisertal).
Nun zieht der Weg nach links durch die sogenannte "Haltplatte" bis an die linke Begrenzungskante der Gamshalt-Westwand. Hier gehts es ums Eck leicht abwärts in das steile Kar, das zwischen Gamshalt und Kleiner Halt eingelagert ist (mit Drahtseilen versicherter Steig nach Klettersteigskala A/B und B, ca. 20 Min).
Im weiteren Verlauf zieht der Steig durch das schrofige Kar aufwärts (schuttig, teils brüchig - Trittsicherheit erforderlich) bis er sich auf einer Höhe von etwa 1900 m gabelt und der Kaiserschützensteig rechts abbiegt. Die roten Markierungen des Gipfelanstiegs leiten nun durch die steile Flanke (Stellen I) hinauf zum Gipfel (ca. 3/4 h vom Ende der Haltplatte).

Ostwand und Nordwand

Die Kleine Halt (rechts) von Nordosten
Die Kleine Halt (rechts) von Nordosten

Die Ostseite der Kleinen Halt bricht mit rund 600 m Höhe in den Hohen Winkel ab. Nördlich vorgelagert ist der Totensessel, der durch die brüchige Totensesselschlucht von der eigentlichen Ostwand getrennt ist. Für einige Routen im rechten Teil bildet die Totensesselschlucht den Zustieg.

Allgemein ist die Felsqualität in der Ostwand deutlich wechselhafter als auf der Westseite. Früher wurde das "Ostwandband" regelmäßig begangen, in den letzten Jahren dürfte es aber kaum noch Begehungen erhalten haben. Erst recht gilt dies für die anderen alten Anstiege. Nur die relativ neue und mit Bohrhaken abgesicherte Route "Zechpreller" dürfte einige Wiederholungen erhalten haben.

Nicht so schlecht dürfte der Fels in der Nordwand sein - allerdings ist der Zustieg durch die Totensesselschlucht lang und alpin, weshalb dort nur zwei kaum begangene Routen zu finden sind.

Ostwand

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Zechpreller (6+) E3 VI+, V, V, III, II, IV, VI+, V+, V+, V, IV, V+, III, V-, V-, V+, III, II, IV, III, II
Länge: > 1000mZeit: 6-10 hExpos.: OEbg.: Th. u. G. Baumgartner 2007
Direkte Ostwand (5-) E4+ einige Stellen V-, meist III und IV
Länge: 900 mZeit: 5 - 6 hExpos.: OEbg.: F. Edmeier, J. Hetzenecker, H. Feierabend 1925
Ostwandband (4-) E 4- Eine Stelle IV-, meist III
Länge: 700 mZeit: 4 hExpos.: OEbg.: G. Leuchs 1899
Nordostwand "Leuchsweg" (4-) E4 überwiegend IV-
Länge:Zeit: 3-5 hExpos.: NOEbg.: G. Leuchs 1901

Totensessel

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Totensesselschlucht (3) E2+ Stellen III, meist leichter
Länge: 300 mZeit: 1-2 hExpos.: SEbg.: G. Winkler, A. Zott 1886

Nordwand

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Dülfer (5) E4+ überwiegend V und IV
Länge:Zeit: 5 h + ZustiegExpos.: NEbg.: H. Dülfer; J. Klammer; F. Nieberl; A. Wolchowe 1913
Nördliche Weinstrasse (5+) E4 III; IV; V+; V; V; III; V; II; III; V+; V; IV; III; III; IV;
Länge:Zeit: 4 - 5 h + ZustiegExpos.: NEbg.: F. Baumann, A. Rosenhagen 1988

Nordwestwand

Die Kleine Halt (rechts) mit der Nordwestwand
Die Kleine Halt (rechts) mit der Nordwestwand

Die Nordwestseite der Kleinen Halt bricht maximal über 1000 m hoch in das Kiesbett südlich des Hans-Berger-Hauses ab. von dort muss allerdings ein zweistufiger Vorbau überwunden werden, bevor man die eigentliche Nordwestwand erreicht. Die unterste Stufe ist schrofig und von Latschen überwuchert, daher klettertechnisch uninteressant - nur die "Weiße Spur" führt durch ein ausgewaschenes Bachbett als leichte Übungskletterei hindurch, erfahrene Kletterer werden dort seilfrei aufsteigen.

Die nächste Stufe ist schon deutlich interessanter und bietet auf 100 - 200 m Höhe guten Fels - sie wird im folgenden als Nordwestsockel bezeichnet.

Die markante Hauptwand schließt sich dann oberhalb an und erreicht immer noch rund 800 m Wandhöhe. Außer den beiden linkesten Routen (Herzogkante und Enzensperger - wo der untere Teil über die Totensesselschlucht und die Nordseite umgangen wird) handelt es sich daher durchweg um lange, nicht zu unterschätzende Routen. Die Felsqualität ist meist gut bis sehr gut solange man sich auf den Platten befindet - in den dazwischen eingebetteten Rinnen oder Dachriegeln kann es aber schon auch ordentlich brüchig sein.

Nordwestwand-Sockel

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Alte Nordwestwand aus dem Scharlinger Boden (3) E4 Stellen III ; im oberen Teil wie Enzenspergerführe
Länge:Zeit: 1 hExpos.: NEbg.: H. Pfann, A. Schulze 1901
Gatto Nero (8-) E1+ 6+, 6-, 7+, 6, 8-
Länge:Zeit: 1-2 hExpos.: NEbg.: M. Becker, M. Praxmarer 2007 (von oben eingerichtet)
Aquafresca (6) E1+
Länge:Zeit: 1-2 hExpos.: NEbg.: M. Becker, R. Bado 2008
Sonntagsspaziergang (5-) E3- III, V-, IV+, IV-
Länge: 200 mZeit: 1 hExpos.: NEbg.: E. Weißsteiner, H. Rupff 1997
Weiße Spur (3) E2- II; II; I-II; III-; III-;III-;III-;III
Länge:Zeit: 2 hExpos.: NEbg.: ?

Nordwestwand

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Herzogkante (4+) E4 IV; IV+; III+; III; II; IV; III-; III; IV-; IV; III;
Länge:Zeit: 3-4 h + ZustiegExpos.: NWEbg.: O. Herzog, H. Hämmel 1912
Enzenspergerführe (3+) E4 III; III; III; III; II; I; III-; III; III+; III; I; III; III;
Länge:Zeit: 3 h + ZustiegExpos.: NWEbg.: J. Enzensperger S. v. Reuss 1895
Graspolsterplatten (6-) E4- IV; IV; IV+; VI-; IV; V+; III; II; III-; V+; V; VI-; IV; V+; V; IV; weiter eine d. 3 folgenden R.
Länge: 660 mZeit: 4 - 5 hExpos.: NWEbg.: K. Zehetner, R. Hofer 1992
Runsenrutscher (7-) E4 9 Seillängen ab Abzweigung von der Plattendiretissima
Länge: 1000 mZeit: 6 - 8 hExpos.: NWEbg.: A. Schweinsteiger, A. Hauser, 1989
Via Aqua (7-) E2 24 SL zwischen V- und VII-
Länge: 1000 mZeit: 6-8 hExpos.: NWEbg.: A. Stocker, T. Niedermühlbichler 2007
Plattendirettissima (5+) E3+ II; II; III; IV; V; V+; III-; III-; III; V+; III; IV; IV+; V-; IV-; II; II; III; II; V; V+; III; II; III+; V; III; III; II
Länge: 1000 mZeit: 6-8 hExpos.: NWEbg.: G. Sander, W. Heckmann, E. Niehaus 1968
Mittendurch (6+) E4+ 19 SL - Stellen VI+, meist V und leichter
Länge:Zeit: 6-8 hExpos.: NWEbg.: G. Kronthaler, M. Kaindl, H. Biasi 2004
Kolosseum (7-/ A0) E2+
Länge: 1000 mZeit: 8 - 10 hExpos.: NWEbg.: A. Stocker, T. Niedermühlbichler 2013
Genial Diagonal (7) E5 ca. 18 SL Stellen VII, meist leichter
Länge:Zeit: 6-8 hExpos.: NWEbg.: G. Kronthaler, M. Kaindl 2005
Dülfer (5+) E4 III; III; III; III; III; IV; II; V+; IV; III+; IV; II; IV; III; V+; IV; III; IV+; III; II; III; III; IV; II
Länge: 1000 mZeit: 8 - 10 hExpos.: NWEbg.: H. Dülfer, W. Schaarschmidt 1914
Rumpelstielzchen (7-) E2+
Länge: 750 mZeit: 4-6 hExpos.: NWEbg.: G. Kronthaler, R. Kogler 1982
Mit einem Lächeln (7-/ A0) E2+
Länge: 750 mZeit: 4-6 hExpos.: NWEbg.: Ch. Schnurr, W. Büttner 2002
Wetterhex (7) E3 III; III+; V; V; VI-; VI+; VI+; VI; IV; VII; VI-; VII-; IV
Länge: 650 mZeit: 4-6 hExpos.: NWEbg.: M.Schneider, St. Bischofa, G. Margreiter 1998
Oamoi geht's no (6) E3+ IV; IV+; III+; VI; V; III; VI-; V-, V+, III
Länge:Zeit: 4-6 hExpos.: NWEbg.: G. Kronthaler, M. Kaindl 2006
Westkante (6-) E3- III+; IV; VI-; V; IV+; V+; V-; V-; V+; III
Länge: 350 mZeit: 3 - 4 hExpos.: WEbg.: L. Bauer, G. Gruber 1923

Südwestseite

Kleine Halt, Gamshalt und Ellmauer Halt von Westen.
Kleine Halt, Gamshalt und Ellmauer Halt von Westen.

Rechts der wenig ausgeprägten Westkante befindet sich eine stärker gegliederte Wand, durch die einige neuere Routen führen. Am bekanntesten und mit Abstand am häufigsten begangen ist dabei das "Klettergeheimnis" - eine mit Bohrhaken abgesicherte Route in den unteren Schwierigkeitsgraden, die aber immerhin 19 Seillängen lang ist.

Übersicht über die Kletterrouten


RoutennameE-Bew. Sterne Begehungen Schwierigkeit
Ren-Net (6-) E4 bis VI-
Länge:Zeit: 3-4 hExpos.: WEbg.: G. Kronthaler, M. Kaindl 2003
Geheimniskrämerei (6-) E2+ III+; IV; IV-; IV-;VI-, V+, I, V+, IV+, IV
Länge: 230 mZeit: 3-5 hExpos.: WEbg.: G. u. Th. Baumgartner 2002
Klettergeheimnis (4+) E2- III+; IV; IV-; IV-; I; III+; II; IV+; IV; III; III; II; III-; III; IV-; IV+; IV; IV;
Länge: 650 mZeit: 4 - 6 hExpos.: SWEbg.: P. Hundegger & Gef. 2000
Akkular (7) E2 VII; V+; VII-
Länge: 120 mZeit: 1 hExpos.: WEbg.: G. u. Th. Baumgartner 2003

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