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Das Mindset für Skitouren

Mit welcher Einstellung sollte man ans Skibergsteigen herangehen?

In der Ursprünglichkeit des Hochgebirges sind wir als Skitourengeher von Wetter, Schnee und Gelände abhängig.

In der Ursprünglichkeit des Hochgebirges sind wir als "kleine" Skitourengeher von Wetter, Schnee und Gelände abhängig.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es eine überschaubare Anzahl von Individualisten, die im Winter mit Ski auf die Berge stieg. In den letzten Jahren hat sich das stark gewandelt. Der Sport ist in der Breite angekommen und erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Aber was macht das Skitourengehen denn nun aus und welche grundlegende Herangehensweise ist zu empfehlen?

Demut und Respekt

Als Bergsteiger bewegen wir uns in der ursprünglichen Natur, die maßgeblich von der Gewalt der Elemente bestimmt wird. Wetter, Schneeverhältnisse, Lawinengefahr, Topografie können von uns nicht beeinflusst werden. Wir müssen uns darauf einstellen und unser Verhalten dementsprechend anpassen. Im Zweifel werden wir als „kleiner Bergsteiger“ immer das Nachsehen haben, wenn wir unsere Fähigkeiten oder die Kräfte der Natur falsch einschätzen. Dazu sollten wir uns klar machen, dass wir in den Bergen nicht die Hausherrn sind, sondern dort zu Gast sein dürfen. Es ist selbstverständlich, dass wir uns angemessen verhalten, Tiere und Pflanzen wertschätzen, keine Schäden verursachen und keinen Müll hinterlassen.

Risikoakzeptanz und Risikomanagement

Bergsport ist immer mit Risiken verbunden. Das gilt im Sommer beim Wandern und Klettern, erst recht aber im Winter bei Skitouren. Dann können zum einen die Wetterbedingungen extremer sein, mit großer Kälte, besonders durch den Wind-Chill-Effekt, und Schneefall, der das Vorankommen mühsamer machen kann und die Orientierung erschwert. Hinzu kommt die Gefährdung durch Lawinen, die auch von Experten oft nur unter Inkaufnahme eines Restrisikos abgeschätzt werden kann. Jeder Skitourengeher muss dieses Restrisiko akzeptieren – ein ausgefeiltes Risikomanagement sorgt dafür, es möglichst gering zu halten.

Risiken müssen bei Skitouren in Kauf genommen werden, ein gutes Risikomanagement hilft, sie möglichst gering zu halten.

Vorbereitung und Tourenplanung

Eine solide Grundfitness und das Beherrschen der nötigen technischen Fertigkeiten für Aufstieg und Abfahrt ist die Basis für gelungene Skitouren. Eine kontinuierliche Beschäftigung mit der Wetter- und Schneesituation während der gesamten Saison sorgt dafür, dass man immer eine grobe Vorstellung von den aktuellen Bedingungen hat und dafür angemessene Ziele für seine Touren auswählen kann. Eine detaillierte Tourenplanung ist wichtig, um die Unternehmungen sicher und mit Genuss durchführen zu können. Dazu gehört auch eine funktionstüchtige und vollständige, zeitgemäße Skitourenausrüstung inklusive Sicherheitsausrüstung für die Lawinenverschütteten-suche (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde).

Leidensfähigkeit und Durchhaltevermögen

Eiskalter Sturm am Großen Gabler
Im Sturm auf 3000 m kann man schon einmal etwas Durchhaltefähigkeit gebrauchen

Selbst bei einer gut geplanten Skitour kommt es manchmal anders als man denkt. Der Schnee ist tiefer und schwerer als angenommen, die Spurarbeit kostet mehr Kraft, das Wetter ist schlechter, der Wind kälter oder unerwarteter Nebel nimmt die Sicht. Einen guten Skibergsteiger zeichnet aus, dass er dann, wenn es hart wird, die Zähne zusammenbeißen und stille Reserven mobilisieren kann.

Das sind nur einige der wichtigsten Punkte. Zu dem Thema könnte man eine komplette Bachelor-Arbeit für ein Studium der Sportpsychologie schreiben. Aber das oben skizzierte Mindset ist mit Sicherheit eine gute Grundlage für erfolgreiche Skitouren und sorgt für die Balance im Spannungsfeld zwischen der Erlebnisqualität und den Risiken, die man im winterlichen Gebirge in Kauf nimmt

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