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Schneelage Kals am Großglockner

12. 04. 2016 | Tourenverhältnisse Venedigergruppe
von Markus
Skitourenstützpunkt Langtaufererhof in Südtirol

Gute Bedingungen für Frühjahrsskitouren auf der Südseite von Glocknergruppe und Granatspitzgruppe.

Von Sonntag bis Dienstag waren wir in Kals am Großglockner zum Skitourengehen. Auch hier auf der Südseite der Hohen Tauern ist der Frühling eingezogen und vor allem Südhänge sind oft bis weit hinauf aper (so ca. 2300 m), steilere Ost- und Westhänge bis ca. 2000 m, nordseitig kann man teils noch bis ca. 1600 m abfahren, auf den inzwischen geschlossenen Kunstschneepisten noch bis ins Tal.

Am Sonntag waren wir am Bösen Weibl und am Kasteneck. Ab Mittag zogen dichte Wolken auf und haben die Gipfel verhüllt. Nach etwa 2 Stunden hats dann wieder aufgemacht. Durch die starke diffuse Strahlung sind die Südhänge trotz eher kühler Temperaturen massiv durchgesumpft. Die Route zum Bösen Weibl hatte ab der Nigglalm durchgehend Schnee, wenn auch teils nicht mehr viel. Unterhalb war die schattseitige Querung ebenfalls noch fahrbar, also zweimal wenige Minuten tragen.

Nach einer klaren Nacht bot der Montag dann perfekte Tourenbedingungen. Wir marschierten ins Dorfertal und stiegen von dort auf den Großen Muntanitz. Der Weg ins Tal hat nur noch abschnittsweise Schnee, die Klamm und der Tunnel sind eisfrei. Vom Talgrund haben wir noch rund 400 Hm hinauf getragen, dann ging es im bereits leicht auffirnenden Schnee den steileren ersten Teil problemlos hinauf. Der steile Gipfelhang war schon sehr weich, aber von Vorgängern am Vortag bereits teilweise abgeräumt worden. In der Abfahrt um ca. 12 Uhr war er sulzig, danach bester Firn bis zur Sudetendeutschen Hütte. Wiederaufstieg zur Grauen Scharte ging besser als befürchtet, ein dünner Harschdeckel auf dem Neuschnee von letzter Woche ließ sich beim Spuren durchbrechen, so dass man ohne Harscheisen in die Scharte aufsteigen konnte. Die Abfahrt jenseits wechselte zwischen perfektem Firn und Sulz, unten sind wir auf der Fahrstraße nach rechts zur Piste gequert (die Straße hatte schon mehrere, meist kurze Tragestellen) und auf der schon geschlossenen aber frisch präparierten Piste gings bis 30 m vors Auto.


Am Dienstag irritierten uns anfangs einige morgendliche Wolken, trotzdem hielten wir an unserem Plan fest. Wir stiegen durch das Teischnitztal auf den Zollkopf. Es war zwar nicht so perfekt durchgefroren wie am Tag vorher, trotzdem war die Schneeoberfläche oberhalb der Waldgrenze bockhart, was uns in der exponierten Querung durch die Schlucht mal kurz die im Tal gelassenen Steigeisen vermissen ließ. Dafür war dann die Steilstufe aus dem Talschluß schon sehr weich und teilweise bin ich beim Spuren bis zu den Knien durchgebrochen. Sobald es wieder flacher wurde wars wieder hart und gegen halb 12 waren wir am Gipfel und rüsteten uns gleich für die Abfahrt. Oben fanden wir pefekten Firn. Die Steilstufe überwanden wir (im Abfahrtssinn) ganz links, wo es besser gefroren war (flacher und ein Talboden in dem die kalte Luft abfließt). Das flache Tal hatte ebenfalls durchgehend idealen Firn und auch die Schlucht war nun aufgefirnt. Die Abfahrt entlang der Straße ging mit zweimal wenige Meter abschnallen bis 50 Hm vor unser Auto.

Fazit: Drei geniale Tage in Kals bei überwiegend guten bis sehr guten Bedingungen. Allerdings ist die Schneeauflage teilweise gerade noch so ausreichend gewesen. In den nächsten Tagen werden sich die Tragestrecken deutlich verlängern. Ach ja, wen es interessiert: Großglockner sah auch nach guten Bedingungen aus. Start am Lucknerhaus noch mit Ski. Allerdings war der Parkplatz Sonntagabend so voll, dass wir uns lieber für ruhigere Ziele entschieden :-)

Aufstieg zum Großen Muntanitz

Aufstieg zum Großen Muntanitz

Aufstieg zum Bösen Weibl, im Hintergrund der grüne Talkessel von Kals.

Aufstieg zum Bösen Weibl, im Hintergrund der grüne Talkessel von Kals.

Noch gut fahrbarer Sulz im oberen Teil am Kasteneck, nach unten wurde es immer tiefer.

Noch gut fahrbarer Sulz im oberen Teil am Kasteneck, nach unten wurde es immer tiefer.

Gegenanstieg in die Graue Scharte

Gegenanstieg in die Graue Scharte

Schöner Firn im Gipfelbereich vom Zollkopf

Schöner Firn im Gipfelbereich vom Zollkopf

Die exponierte Querung oberhalb der Schlucht des Teischnitzbachs, war mittags auch kein Problem mehr.

Die exponierte Querung oberhalb der Schlucht des Teischnitzbachs, war mittags auch kein Problem mehr.

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