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Skitour Kaukasus - Kazbeg (5033 m)

Kazbeg

Schwierigkeit InfosGesamteindruck
3 / ZS-
HöhenmeterGehzeit Infos
3300 m2 Tage / ca. 10 h h
ExpositionLawinengefahr Infos
Ost bis Nordwest
Beliebtheit
Start am Ortsrand von Kazbegi Aufstieg zu Meteo-Station am Kazbeg Meteo-Station am Kazbeg Gipfelpause mit Kaukasus-PanoramaSportliche Firnabfahrt unterhalb der Meteo-Station

Zweitagestour auf den höchsten Skiberg Georgiens

Der Kazbeg ist nicht nur der höchste Berg des östlichen Kaukasus, sondern gleichzeitig der höchste Skiberg in Georgien. Im Gegensatz zum weit bekannteren und deutlich beliebteren Elbrus muss man sich am Kazbeg aber jeden einzelnen der 3300 Höhenmeter selbst erarbeiten. Bei gutem Wetter und guten Verhältnissen stellt eine Skitour auf den Kazbeg jedoch eine lösbare und vor allem unvergessliche Aufgabe dar. Für die Besteigung des Kazbeg sollte man mindestens 3 Tage einplanen. Die Übernachtung auf der ehemaligen Meteo-Station teilt den Aufstieg in zwei natürliche Etappen. Die Abfahrt von der Station nach Kazbegi (Stepanzminda) ist am meist vormittag deutlich günstiger, da die steilen Osthänge dann ideale Schneeverhältnisse aufweisen und bei gutem Firn sind die 2000 Höhenmeter mit dem schweren Rucksack deutlich angenehmer zu bewältigen als im knietiefen Sulz. Deshalb ist es von Vorteil, wenn man erst am Tag nach dem Gipfeltag abfährt.

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Anfahrt

Der Ausgangspunkt Kazbegi (Stepanzminda) ist vom Flughafen Tiflis in etwa 3,5 Stunden Fahrzeit über die Georgische Heerstraße und den Kreuzpass erreichbar. Von Gudauri fährt man je nach Straßenverhältnissen etwa 45 Minuten bis eine Stunde.

Ausgangspunkt

Kazbegi (oder seit einigen Jahren auch Stepanzminda genannt) an der Georgischen Heerstraße. Am besten startet man im westlichen Ortsteil in dem die Straße zur Wallfahrtskirche Zminda Sameba beginnt.

Routenverlauf

Aufstieg zur Meteo-Station:  Man folgt den Gassen durch den westlichen Ortsteil rechts haltend aufwärts, am Ortsrand kann man oft schon die Ski anschnallen. Nun gehts am Friedhof vorbei rechts unterhalb der hoch oben thronenden Wallfahrtskirche Zminda Sameba durch lichten Wald hinauf. Im späten Frühjahr, wenn die Straße hierher schneefrei ist, kann man sich auch von einem Taxi heraufbringen lassen. Links haltend erreichen wir den Grat-Rücken, der das Tal links begrenzt. Nun immer dem Rücken folgend, zeitweise links in der Flanke aufwärts bis zu einem kleinen Sattel auf ca. 2950 m. Jenseits quert man leicht abwärts in ein breites Becken und steigt weiter rechts haltend hinauf auf den hier relativ spaltenarmen Gletscher. Nun immer weiter aufwärts den Gletscher langsam nach rechts überschreitend bis unter den letzten Aufschwung, der nun etwas steiler zu schon lange sichtbaren Meteo-Station führt.

Gipfelanstieg: Von der Station waagrecht, bzw. leicht abwärts nach Westen auf den Gletscher. Am rechten Rand führt eine Mulde zwischen Gletscher und der steilen Südflanke aufwärts, durch die man bequem und ohne Spaltenrisiko das kleine Gletscherplateau in etwa 4000 m Höhe erreicht. Ab hier befinden sich einige kleinere Spaltenzonen am Weg - die möglicherweise das Gehen am Seil empfehlenswert machen. Die Aufstiegsroute wendet sich nun nach NW und erreicht auf ca. 4500m ein großes Plateau unter dem NW-Hang des Gipfelaufbaus. Diesen ersteigt man oft besser mit Steigeisen, da der Schnee hier meist durch den starken Wind extrem gepresst ist. Die Flanke quert man von rechts nach links ansteigend, im oberen Teil erreicht man - wieder rechts haltend - einen Sattel. Hier setzt eine kurze, etwa 45 Grad steile und oft blanke Eiswand an - in der evtl. Sicherung mit Seil notwendig sein kann. Nach obenhin flacht sich der Gipfelaufbau dann wieder ab und schliesslich liegt einem der komplette Kaukasus zu Füßen.

Abfahrt

Die Abfahrt folgt bis zur Meteo-Station der Aufstiegroute. Die Ski deponiert man meist Ende des Großen Plateaus - je nach Verhältnissen kann man sie aber auch bis in den Sattel auf 4.900 m, manchmal sogar bis zum Gipfel hinaufnehmen. Bleibt man eine weitere Nacht auf der Meteo-Station, fährt man bei Sonne am nächsten Tag am besten gegen 9 Uhr vormittags ab. Am Gletscher hält man sich schnell ganz rechts, wo schöne Mulden früh auffirnen. Durch eine hohe Querfahrt kann man den Sattel auf 2950 m ohne Gegenanstieg erreichen. Ab hier warten am Vormittag dann bis hindernislose Firnhänge vom allerfeinsten. Wer die Kirche Zminda Sameba besichtigen möchte, kann (bei genügend Schnee) auch von der Kirche durch Rinnen direkt nach Kazbegi (Stepanzminda) abfahren.

Hinweise

Die ehemalige Meteostation ist ein wenig gastlicher Betonbunker, der in seiner Ausstattung den spartanischeren hochalpinen Winterräumen in den französischen Westalpen ähnelt. Bei unseren Besuchen gab es Matratzenlager, aber kaum Decken. Da es hier im Winter sehr kalt ist, ist ein warmer Schlafsack Gold wert. Heiz -und Kochmöglichkeit gibt es keine, man muss also selber einen Benzinkocher mitbringen. Zur Skitouren-Hauptsaison ist in der Regel ein Hüttenwart oben, im Zweifel sollte man sich aber vorher im Ort erkundigen, ob die Station offen ist. Die Vermieter der diversen Pensionen oder in den Cafe's wissen üblicherweise ganz gut Bescheid, bzw. helfen gerne die nötigen Auskünfte einzuholen.

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