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Monte Pramaggiore (2.478 m), Südliche Karnische Alpen

Bergwanderung aus dem Val Tagliamento über das Rifugio Flaiban-Pacherini auf den Monte Pramaggiore in den Südlichen Karnischen Alpen.

Postkarten-Idylle in den Südlichen Karnischen Alpen.

Postkarten-Idylle in den Südlichen Karnischen Alpen.

Unbekannter Paradeberg mit Traum-Aussicht

Die Südlichen Karnischen Alpen sind im Deutschsprachigen Raum nur wenig bekannt. Der Horizont endet hierzulande ja meist hinter den Dolomiten. Gerade Naturliebhaber werden aber begeistert sein, wenn Sie sich darüber hinauswagen, denn hat man einmal die touristisch noch relativ erschlossenen Täler des Cadore hinter sich gelassen, dann tut sich eine andere Welt auf. Nicht dass die Felsmassive viel an Steilheit einbüßen würden - aber der Ausbau mit Straßen, Seilbahnen, Hütten und Wege nimmt rapide ab. Dafür laufen hier dann aber Steinböcke und Murmeltiere zu hauf umher und die grünen Täler und Wiesen bilden eindrucksvolle Kontraste zu den steilen Felszacken, die sie umgeben. Ein sehr schönes, aber anspruchsvolles Wanderziel stellt dabei der Monte Pramaggiore dar, einer der höchsten Gipfel der südlichen Karnischen Alpen. Vom tief eingeschnittenen Oberlauf des Tagliamente müssen immerhin 1600 Höhenmeter überwunden werden bis zu seinem schroffen Gipfel, allerdings bietet das Rifugio Flaiban-Pacherini (1587 m) die Möglichkeit, die Tour auf zwei Etappen aufzuteilen. Am Gipfelaufbau ist darüberhinaus Erfahrung im steilen, absturzgefährdeten Schrofengelände im 1. und 2. Schwierigkeitsgrad gefordert.

Im Aufstieg zum Rifugio Flaiban-Pacherini - im Hintergrund der steile Torrione Comici
Im Aufstieg zum Rifugio Flaiban-Pacherini - im Hintergrund der steile Torrione Comici

Ausgangspunkt: Andrazza im oberen Tagliamento-Tal (837 m)

Den Ausgangspunkt erreicht man aus dem Cadore über den Passo Mauria (1298 m) und Forni die Sopra. Hier fährt man noch ein Stück talwärts, bis in einer Kurve rechts die Straße nach Andrazza hineinführt. Im Ortszentrum hält man sich rechts und fährt hinab bis zur Brücke über den Tagliamento. Hier befindet sich ein kleiner Parkplatz.

Routenbeschreibung: Vom Parkplatz überqueren wir die Brücke und steigen jenseits zuerst kurz etwas steiler, dann relativ flach entlang des Wanderwegs 362 auf, bis wir auf das Ende einer (für den allgemeinen Verkehr gesperrten) Straße treffen. Nun führt der Weg etwas steiler immer rechts des meist ausgetrockneten Bachbetts. Bald verlassen wir den Wald und über einen großen Schotterkegel und durch einige Latschenhänge erreichen wir das Rifugio. Unmittelbar hinter dem Haus beginnt nun ein recht steiler Weg, der hinaufführt in eine großes Kar und dann deutlich flacher zum Passo die Suola (1994 m).

Hier wird es jetzt etwas unübersichtlich, da gleich 3 Aufstiegsvarianten einen Weiterweg vermitteln:

1. Am problemlosesten folgen wir dem Weg Nr. 363. Dazu steigen wir noch ein kurzes Stück vom Pass nach Süden an dem Rücken auf und queren dann nach links in der Flanke zur Forcula Rua alta (2144 m). Jenseits der Scharte queren wir die steile Grasflanke nach rechts und steigen auf zum Grat, den wir in der

Die Steinböcke haben wenig Scheu vor Wanderern
Die Steinböcke haben wenig Scheu vor Wanderern

2. Etwas schwieriger und mit viel losem Geröll bestückt präsentiert sich der Weg Nr. 363a. Dieser führt ebenfalls zuerst nach Süden aufwärts bis zu der Weggabelung. nun hält er sich immer knapp rechts des Felssporns und zieht auf eine enge Schlucht zu, durch die er hinaufführt (einige Drahtseile) zur Forcla La Sidon. Jenseits, müssen wir einige Meter leicht absteigen und treffen dann auf den Weg Nr. 366, der aus dem Val Cimolais vom Rifugio Pordenone heraufkommt. Auf diesem nach links noch ein Stück aufwärts bis zur Forcula Pramaggiore.

3. Am kürzesten, aber auch am schwierigsten ist Variante 3, die in der Karte nicht eingezeichnet ist. Dazu folgen wir wiederum dem Anstieg Nr. 363 a, bis dieser den Schrofensporn nach rechts verlässt. Nun führen Steigspuren und vereinzelte Markierungen durch das Kar ganz nach rechts bis zum Anfang einer dunklen Steilschlucht. Durch die Schlucht führt nun ein kleines Steiglein (stellenweise Drahtseile, bzw. Kletterstellen bis zum 2. Grad) hinauf in die Scharte, wo wir wieder auf Weg Nr. 366 treffen - weiter wie Nr. 2. Weiter gehts nun vom Passo Pramaggiore an dem kurzen Ostgrat bis an die Ostflanke und durch diese steil und teilweise luftig bis hinauf zum Nordostgrat (Stellenweise 1. bis 2. Schwierigkeitsgrad - gut markiert). Am oder links vom Grat flacher bis zum höchsten Punkt. Die Aussicht vom Monte Pramaggiore ist bei gutem Wetter grandios. Von der gegenüberliegenden Monfalconi-Gruppe reicht sie von gesamten Dolomiten, hinaus in die Po-Ebene und im Osten bis in die Julischen Alpen.

Das tolle Gipfelpanorama am Monte Pramaggiore in Richtung Sextener Dolomiten
Das tolle Gipfelpanorama in Richtung Sextener Dolomiten

Der Abstieg folgt dem Anstiegsweg, bzw. müssen wir uns für eine der drei Varianten entscheiden. Am Rifugio Flaiban-Pacherini können wir uns noch ein letztes Mal stärken, bevor es endgültig wieder hinabgeht ins Tagliamento-Tal. Gehzeit (reine Gehzeit ohne Pausen):

  • Andrazza - Rifugio Flaiban-Pacherini 1,5 - 2 h
  • Rifugio Flaiban-Pacherini - Passo Suola 1 h
  • Passo Suola - Monte Pramaggiore 1 ,5 h
  • Monte Pramaggiore - Rifugio Flaiban-Pacherini 1,5 - 2 h
  • Rifugio Flaiban-Pacherini - Andrazza 1h - 1,5 Min
  • Gesamte Gehzeit: ca. 6 - 8 h
Das Rifugio Flaiban-Pacherini
Das Rifugio Flaiban-Pacherini

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