Fixpunkte mit Schlingen
Mit Bandschlingen, Reepschnüren und Kevlarschlingen können auf vielfältige Weise schnell und ohne großen Aufwand Fixpunkte geschaffen werden. Einige Beispiele liefert das folgende Video aus der ORTOVOX SAFETY ACADEMY LAB ROCK und erklärt, worauf es dabei ganz besonders ankommt.
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Klemmkeile
Die ersten "Klemmkeile" waren Holzstücke, die in Risse geschlagen wurden. In einigen alten Routen kann man diese inzwischen meist halbverfaulten Holzkeile noch besichtigen. Dann kam die Kletterer auf die Idee, eine Schnur durch dicke Schraubenmuttern zu fädeln und sie in Rissen zu verklemmen. Der Vorteil war, dass sie der Nachsteiger problemlos wieder einsammeln konnte - also ein richtiges "Low-Budget-Sicherungsmittel".
Moderne Klemmkeile sind nicht mehr ganz so günstig, aber bieten praktikablere Formen und ein Drahtkabel sorgt für höhere Festigkeiten und besseres Handling. Sie werden in sich verjüngende Risse gelegt und verkeilt. Mit Zugrichtung nach unten können sie hohe Festigkeiten von über 10 kN erreichen. Allerdings wirken auf den umgebenden Fels bei einem Sturz hohe Sprengkräfte, beide Seitenwände des Risses müssen daher aus solidem Gestein bestehen. Je weicher das Gestein (Kalk), desto problematischer sind kleine Keilgrößen, da sie bei Belastung leicht herausgezogen werden.
Im Elbstandsteingebirge sind Klemmkeile aufgrund des weichen Gesteins verboten, da sie dort die Felsoberfläche zu sehr schädigen. Dort behilft man sich mit Knotenschlingen: In ein Seilstück oder eine Bandschlinge wird z. B. ein Achterknoten geknüpft und dieser wird wie ein Klemmkeil in Risse gelegt.
Beurteilung: Fels solide? Ausreichende Verjüngung des Risses, damit der Keil nicht durchrutschen kann? Möglichst viel Auflagefläche am Fels? Läßt sich so festziehen, dass er sich durch Seilbewegung nicht lockern kann?
==> Wenn ja: Guter Fixpunkt in Belastungsrichtung, bei möglicher Belastung in andere Richtung Abspannung erforderlich. Aber meist keine 100%ige Aussage zur Haltekraft möglich, daher ebenfalls Redundanz schaffen.