Skitourenbedingungen - Schneeverhältnisse
Hier gibts aktuelle Infos zur Schneelage für Skitouren. Der allgemeine Überblick wird normalerweise einmal wöchentlich (Donnerstag oder Freitag) erstellt, unterhalb findet ihr lokale Meldungen zu den Schneeverhältnissen.
Überblick über die Schneesituation (14.03.2025)
Wetterverlauf der letzten Woche
Am letzten Wochenende endete der trockene und milde Vorfrühling von Südwest nach Nordost. Während das Wetter am Samstag bereits in den Südwestalpen umschlug und erste Niederschläge fielen, hielt im Nordosten noch der Föhn dagegen. Ab Montag herrschte dann aber überall wechselhaftes und teils niederschlagsreiches Wetter. Die Niederschlagsmengen waren vor allem in den Südstaulagen und am Alpenhauptkamm größer. Dort summierte sich der Neuschnee über mehrere Tage zum Teil auf deutlich über einen halben Meter. Nördlich des Hauptkamms gab es bis Freitag vormittag verbreitet 10–30 cm Neuschnee, lokal auch mehr. Die Schneefallgrenze lag meist zwischen 1000 und 2000 m, die vollen Mengen finden sich im Norden also erst ab etwa 1500 bis 1800 m, im Süden ab 1500 bis 2000 m.
Schneeverhältnisse
Die Schneemengen sind alpenweit weiterhin unterdurchschnittlich bis stark unterdurchschnittlich. Der Neuschnee brachte zum einen dort eine Verbesserung, wo eine geschlossene Altschneedecke vorhanden war, also schattseitig in mittleren und höheren Lagen (ab 1200 - 1500 m) und sonnseitig in den Hochlagen in flacherem Gelände. Zum anderen hat sich die Lage aber in den neuschneereichen Gebieten generell verbessert. So fielen zum Beispiel zwischen San-Bernardino-Pass und Lukmanierpass verbreitet 50 bis 100 cm Neuschnee, was auch in vormals schneefreiem Gelände wieder eine Basis schaffen dürfte. Mit den aktuellen Schneefällen bis Sonntag wird das auch in anderen Gebiete der Südalpen der Fall sein (siehe Ausblick), ob es dafür auch am Hauptkamm oder nördlich davon reichen wird ist fraglich.
Die Schneequalität ist der Jahreszeit entsprechend immer kurzfristig zu betrachten. In hohen Lagen wird es jetzt wieder Pulverschnee geben. Der Wind ist momentan meist kein großer Störfaktor. Sobald die Sonne herauskommt, wird es in den davon berührten Hängen erst Pappschnee und dann einen Harschdeckel geben. In tieferen Lagen wird der Neuschnee durch die Strahlung und die hohe Luftfeuchtigkeit überall pappig werden, in der Sonne sogar schon nach einem Tag so durchfeuchtet, dass er nach klaren Nächten tragfähig verharschen dürfte. In den höheren Lagen wird das je nach Sonneneinstrahlung etwas länger dauern, bzw. im Nordsektor sollte sich der Pulverschnee die Woche über halten. Hier gilt weiter das Credo der vergangenen Wochen: Ein guter Blick fürs Gelände hilft, die heuer sehr verbreiteten Bereiche mit versteckten Steine zu meiden.
Detaillierte Infos zu den lokalen Schneeeverhältnissen gibt es auf der neuen Website schnee.report.
Lawinenlage
Die sehr entspannte Lawinenlage der letzten Wochen ist jetzt vorbei! Der Neuschnee ist schattseitig auf eine ungünstige, oft aufgebaute Altschneedecke gefallen. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit wird sich eine kritische Altschneelage zwar nicht sehr lange halten, aber in den ersten Tagen nach dieser Schlechtwetterperiode heißt es, gut aufzupassen. Denn nicht nur die Schneebrettgefahr durch selbst ausgelöste Skifahrerlawinen ist verbreitet heikel. Durch die Strahlung kann der Neuschnee in (meist kleinen) Lockerschneelawinen abgehen, die in der Folge viel vom schlecht aufgebauten und in tieferen Lagen durchnässten Altschnee mitnehmen. So können große Lawinen entstehen, die zum Beispiel auch Zustiege zu Hütten erreichen können. Das Problem dürfte zumindest bis Montag noch aktuell sein – danach sollte aber nach den aktuellen Wetterprognosen eine zügige Entspannung eintreten.
Tagesaktuelle Informationen zur Lawinenlage und zu den Schneehöhen bieten die Messstationen der Lawinenlageberichte.
Ausblick
Das Wochenende wird oft kein gutes Tourenwetter bringen. Heute schneit es im Südosten noch kräftig weiter. In Friaul und Slowenien kann oberhalb von 1500 m mehr als ein halber Meter Neuschnee fallen, im Süden von Osttirol und Kärnten stellenweise 40 bis 50 cm. Nördlich und westlich davon wird es immer weniger, nordwestlich des Inns dürften höchstens noch unergiebige Mengen hinzukommen. Am Samstag muss man mit vielen Wolken, schlechter Sicht und oft auch noch mit Niederschlägen rechnen, vor allem am Alpenhauptkamm und südlich davon. Von Piemont bis Slowenien könnten in Staulagen durchaus weitere 30 cm fallen. Am Sonntag ist das Gröbste dann zwar durch, die Wolken werden sich aber wahrscheinlich recht hartnäckig halten, vereinzelt kann aber vielleicht schon die Sonne rauskommen. Ab Montag sieht es nach einer dauerhaften Wetterbesserung aus, zuerst vor allem im Westen, ab Dienstag dann auch im Osten. Mit dem Neuschnee müssten die Bedingungen dann in vielen höheren Gebieten gut bis sehr gut sein. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Tage nutzen - zum Beispiel in den Zillertaler Alpen oder den Hohen Tauern oder weiter im Süden. Wer weiß, was das Frühjahr bei der insgesamt doch recht sparsamen Schneesituation noch bringt. Je nach Wetterverlauf kann die Saison dann auch sehr schnell zu Ende gehen.
Tourenbedingungen in der laufenden Saison
Den ausführlichen Saisonrückblick der Saison 2023/2024 findet ihr im Archiv
Ältere Beiträge
Alle älteren Schneeverhältnismeldungen und einen kurzen allgemeinen Überblick über den jeweiligen Winterverlauf gibts im Archiv.