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Durchholzen - Zahmer Kaiser - Scheiblingsteinkar

27. 01. 2022 | Tourenverhältnisse Kaisergebirge
von Markus Stadler
Skitourenstützpunkt Langtaufererhof in Südtirol

Insgesamt nur knapp ausreichende Schneelage und viel Windeinfluß oben im Kar.

Heute vormittag haben wir einen Ausflug auf die Nordseite des Zahmen Kaisers gemacht. Von Durchholzen ging es hinauf ins Scheiblingsteinkar. Im Tal liegt eine ausreichende, gesetzte Schneedecke mit brüchigem Harschdeckel drauf, der aber nach oben hin immer dünner wird und oberhalb 1000 m dann verschwindet. Im Wald liegt hier zu wenig Schnee um abfahren zu können, aber entlang der Ziehwege, der Rodelbahn und Skipisten von der Aschinger Alm gehts problemlos.

Die steile Waldstufe oberhalb der Aschinger Alm könnte noch gut mehr Schnee vertragen. Im Aufstieg gehts gut, man sollte sich aber im Hochwald halten wo wenig Gestrüpp ist, da dieses noch nicht ausreichend verschneit ist. Bei der Abfahrt muss man schon gut schauen wo man fährt, da liegende Bäume, Baumstümpfe und Felsen oft nur mit 20-30 cm überchneit sind. Ansonsten kommt man aber nicht mehr auf den Boden durch.

Im Kar selbst ist die Schneelage dann sehr inhomogen, da hier viel Wind im Spiel war. Es gibt komplett freigeblasene Bereiche, in der Hauptmulde in der Mitte liegt 2-3 m Triebschnee. Dazwischen gibt es immer wieder Stellen mit überraschend wenig Schnee und zwei oder dreimal hats bei der Abfahrt auch gekracht. Der Triebschnee ist großteils kompakt aber nicht hart, geht also ganz gut zum Fahren.

Die Lawinenlage fanden wir weniger trivial als der Lagebericht (glatter 1er heute) versprochen hatte. Knapp über der Waldgrenze haben wir an zwei Stellen gegraben:

1. Eine schneearme Stelle mit ca. 35 cm Schneehöhe: ganz unten Schwimmschnee, nach 10 cm eine Regenkruste mit großen kantigen Kristallen direkt unter der Kruste, oben drauf ein Triebschneepaket der Härte Finger. ECT ist beim 5. Schlag sauber glatt über den ganzen Block gebrochen und zwar an der kantigen Schicht unter der Kruste.

2. Eine schneereichere Stelle mit ca. 1 m Schneehöhe  am Rand der mit Triebschnee gefüllten Hauptmulde: Oberflächlich ein insgesamt recht homogenes Triebschneepaket ECT 25 gebrochen, aber nicht durch den ganzen Block. Beim kleinen Blocktest mit seitlichem Klopfen ließ sich die Schicht überraschend leicht glatt brechen. Eine deutlich sichtbare Schwachschicht (Hand) unter den 70 cm ist nicht gebrochen.

Wir haben dann entschieden, in der gut gefüllten Triebschneemulde mit Abständen aufzusteigen und einzeln abzufahren.

 

Start in Durchholzen

Start in Durchholzen

Blick vom Aschinger Rieder ins Kar

Blick vom Aschinger Rieder ins Kar

Keine günstige Unterlage für den kommenden Neuschnee in den tieferen Lagen

Oberflächenreif - keine günstige Unterlage für den kommenden Neuschnee in den tieferen Lagen

Blick ins Kar - man sieht den Windeinfluss

Blick ins Kar - man sieht den Windeinfluss

Einer unserer beiden ETC's

Einer unserer beiden ETC's und zwar der erfolgreichere.

Aufstieg durch die steile Mulde

Aufstieg durch die steile Mulde

Der windgepresste Schnee ließ sich ganz passabel fahren

Der windgepresste Schnee ließ sich ganz passabel fahren

An einigen Stellen bricht der Deckel, aber Christoph lässt sich nicht beirren

An einigen Stellen bricht der Deckel, aber Christoph lässt sich nicht beirren

Blick zurück vom Tal

Blick zurück vom Tal

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