Die nach jeder Etappe folgenden kurzen Beurteilungen der Führenden machten jedem klar, dass es nicht einfach ist, eine Gruppe zu führen. Karte-Lesen, Spuranlage, Tempo, Pausengestaltung und unterschiedliche Können-Level wollen alle unter einen Hut gebracht sein. Der Tag war noch nicht zu weit fortgeschritten, daher wurde auf halber Höhe gestoppt um die ausstehende Mehrfachverschüttetensuche zu üben – Stichwort 3-Kreismethode. Da jeder ein anderes LVS- Gerät hatte, konnten hier sehr schön die Unterschiede herausgestellt werden (eine Antenne vs. drei Antennen; akustische Führung vs. Pfeilanzeige vs. Display). Learning by doing bracht noch eine weitere interessante Erkenntnis hervor: Wenn man mit dem aktiven Sender neben dem Suchenden her läuft, zeigt sein LVS- Gerät ständig kurze Entfernung zum nächsten Verschütteten an und der Bediener ist total verwirrt. Bevor es dann allen zu kalt wurde, konnte noch schnell ein Schneeprofil gegraben werden, um auch diese Möglichkeit der Beurteilung des Schneedeckenaufbaus zu demonstrieren. Anschließend ging's auf gleichem Weg wie aufgestiegen zurück zum Stützpunkt.
Auch an diesem Abend mussten alle noch mal ihre Köpfe zusammen stecken, es galt die Kursabschlusstour zu planen. Nachdem Maria und Enrico erklärt wurde, dass eine Reibn weder ein Gipfel und im Tourensinn schon gar kein Küchengerät ist, konnten die Details zur Tour – der Rotwandreibn – angegangen werden. So wurde entschieden, einen alternativen Waldaufstieg zu probieren um die Forststraße abzukürzen. Weitere Varianten wie Abfahrt oder XXL- Runde sollten dann vor Ort entschieden werden – vorsichtshalber wurde die Steilheit der Nebelrinne schon mal vermessen. Nach dem Sachenpacken und dem gewohnt üppigem Frühstück ging's los. Ne kurze Skatingpassage im Valepptal bis zum Einstieg brachte alle auf Temperatur. Danach zog Markus eine gediegene Spur durch den Wald hinauf zum Forstweg, auf dem es weiter Richtung Rotwand ging. Kurz unterhalb des Rotwandhauses wurde die Wolken- bzw. Nebelschicht durchstoßen und es eröffnet sich ein super Blick über den Alpenhauptkamm. Das wollten natürlich alle vom Gipfel sehen, also reihte man sich ein in den Pilgerstrom. Oben auf dem Gipfel war es einfach herrlich – der ideale Brotzeitplatz!