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Skitour Walliser Alpen - Pollux (4092 m)

Pollux und Castor übers Val d'Ayas

Schwierigkeit InfosGesamteindruck
3 / S
HöhenmeterGehzeit Infos
2800 m4 h / 6 h h
ExpositionLawinengefahr Infos
Süd
Beliebtheit
Westalpen Skitouren
Der Castor vom Gipfel des Pollux aus gesehen Aufstieg zum Rifugio Mezzalama mit Ski am Rucksack (Bild: Sonja Mitterer) Im Winterraum der Mezzalama-Hütte. Aufstieg über den Ghiacciaio di Verra - im Hintergrund die Eisschlagzone Am Gipfelgrat des Castor, im Hintergrund ein Super Wallis-Panorama Ein netter gut abgesicherter Weg führt von der Sellahütte über den Felsgrat nach Süden.

Skitouren-Überschreitung der Zwillinge über das Refugio Mezzalama

Castor und Pollux sind die sogenannten Zwillinge im südlichen Grenzkamm der Monte-Rosa-Gruppe. Sie sind zwei beliebte Ziele von "4000er-Sammlern", da sie technisch nicht allzu schwierig und gut am gleichen Tag besteigbar sind. Als Skitour im Frühjahr aus dem südseitigen Val d'Ayas (einem Seitental des italienischen Aostatales) wird der lange Anstieg mit einer ursprünglichen, relativ einsamen Gegend belohnt, wo man erst kurz unter den Gipfelanstiegen auf den Massenbetrieb trifft, der sich mit der Bahn in die Höhe schaffen läßt. Im späteren Frühjahr muss man aufgrund der südseitigen Exposition oft lange Strecken mit Ski am Rucksack zur Mezzalamahütte hinauf tragen - je nachdem wie schneereich der Winter war.

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Anfahrt

Talorte ist Saint Jacques im Talschluß des Val d'Ayas. Die Anreise von Südbayern erfolgt dabei entweder über Bodensee, Rheintal, San Bernardino oder (von Rosenheim schneller) über die Brennerstrecke nach Mailand. Weiter fährt man über Novara nach Osten bis Santhia und über Ivrea ins Aostatal, wo bei Verrès rechts das Val d'Ayas abzweigt.

Ausgangspunkt

Saint Jacques im hintersten Val d'Ayas (1689 m). Parken am Dorfplatz.

Routenverlauf

Aufstieg zum Rifugio Mezzalama: Vom Parkplatz am Dorfplatz folgt man zuerst dem Sträßchen noch einige Minuten rechts vom Bach talaufwärts, bis links ein Wanderweg über den Bach führt, mit der Ausschilderung "Rif. Mezzalama". Der anfangs gut ausgebaute Weg führt hinauf zu einem Almkessel - dem Pian di Verra Inferiore. Sollte hier bereits Schnee liegen, zieht man durch Mulden nach rechts über eine Stufe hinauf in den nächsten Almkessel - andernfalls folgt man dem Sommerweg. Hinter der nächsten Alm ist nochmal ein steilerer Südhang zu überwinden, bis man in den wiederum flacheren Boden rechts der ausgeprägten Moräne des Ghiacciao di Verra gelangt. Hier hält sich der Schnee länger und meist kann man hier wählen, ob man rechts über den Schnee aufsteigt, oder links über den schneefreien Moränenrücken, auf dem sich auf einer Höhe von 3004 m in herrlicher Lage die Mezzalama-Hütte befindet. Der Winterraum der Hütte ist offen, Decken sind genügend vorhanden, allerdings gibt es keine Kochmöglichkeit.

Gipfelanstieg Pollux und Überschreitung des Castor: Von der Hütte quert man links haltend auf den Ghiacciaio di Verra bis unterhalb einer markanten Bruchzone. Durch ein kurzes, Eisschlaggefährdetes Coloir gelangt man auf das Gletscherplateau oberhalb des ersten Felsriegels. Nun zieht man ohne große Probleme über eine mäßig steile Gletscherrampe nach rechts aufwärts. Die (teilweise auch zur Skitourenzeit bewirtschaftete) Rifugio Guide d' Ayas läßt man rechts liegen und erreicht das Zwillingsjoch - den breiten Sattel zwischen Castor und Pollux. Noch vor dem eigentlichen Joch halt man sich links und quert über einen kurzen Steilhang unter die Westflanke des Pollux. An der Randkluft werden üblicherweise die Ski zurückgelassen - bei guten Verhältnissen können sehr sichere Skifahrer diese jedoch bis auf den Gipfel mitnehmen. Über die ca. 45 Grad steile Flanke stapft man ca. 150 Hm hinauf zum Grat und hält sich auf diesem nach links hinauf zum Gipfel des Pollux.

Der Weg zum Castor folgt dem Anstiegsweg abwärts zum Plateau for dem Zwillingsjoch, dann müssen nochmals die Felle aufgezogen werden. Über den breiten Westhang des Castor steigen wir hinauf bis kurz unter den Gipfelgrat. Aufgrund einiger Steilstufen und des oft hartgeblasenen Schnees sind Harscheisen häufig sinnvoll. An der Randkluft schnallen wir die Ski an unsere Rucksäcke, stapfen die letzten Meter hinauf zum Gipfelgrat, der uns meist problemlos, aber luftig zum höchsten Punkt des Castor bringt.

Abfahrt

Abfahrt zur  Capanna Quintino Sella: Der erste Teil der Abfahrt ist nochmal ein Abstieg mit Ski am Rucksack, über den Ostgrat (der bei uns breit und gut gangbar war) gehts hinab und nochmal über eine Graterhöhung (P. 4174 m). Danach konnten wir die Ski anschnallen - bei Blankeis kann es aber auch sein dass man noch bis ins Felikjoch tragen muss. Man fährt dem Grat entlang, bis links ein kurzer steiler Hang hinabführt ins Felikjoch. Nun gibts zwei Möglichkeiten: gute Skifahrer können bei guten Verhältnissen vom Joch in den sehr steilen (ca. 50 Grad) Südhang einfahren und in einer Schrägfahrt nach links in weniger steilem Gelände auf den Felik-Gletscher abfahren. Bei Blankeis in der Flanke oder unsicheren Skifahrern, nimmt man den kurzen Gegenanstieg nach Osten auf das Felikhorn in Kauf und fährt von dort über den steilen (ca. 40 Grad) Südrücken ab. Sobald das obere Plateau des Felikgletschers erreicht ist, fährt man ohne weitere Hindernisse nach Süden hinab zur Capanna Quintino Sella (3585 m).

Abfahrt nach Saint Jacques: a) Die Abfahrt von der Hütte nach Saint Jacques erfordert je nach Schneelage und Können ca. 1 bis 3 Stunden. Bei viel Schnee fährt man ein Stück oberhalb der Hütte einen steilen Hang nach Westen hinab in Richtung Pian di Ferra und über den Aufstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt.

b) Bei wenig Schnee ist es sinnvoll, ins (dann meist geschlossene) Skigebiet nach Süden zu queren: Von der Hütte ca. 50 Meter nach Süden zum Beginn des Felsgrats, der von dort nach Süden hinabzieht. Die Ski schnallt man hier am besten an den Rucksack. Den Grat verfolgt man 15 - 30 min. nach Süden, bis er sich in zwei Grate gabelt, hier können meist die Ski wieder angeschnallt werden. Nun fährt man durch Mulden zwischen den beiden Graten nach Süden hinab, und hält sich rechts auf den breiten Rücken, der zum Passo Bettolina zieht. Nun quert man (einige Male, ein paar Meter hinauftreten oder stapfen, auffellen lohnt nicht) ostseitig um die Punta Bettolina herum und gelangt so zum Colle Bettaforca. Nun fährt man auf der Skipiste nach Westen hinab in Richtung Saint Jacques. Sofern man diese Variante wählt, wird vermutlich ab der Mittelstation irgenwann der Schnee zu Ende sein, dann heisst es ein letztes mal "Abschnallen" und Ski an den Rucksack. Man hält sich nun am besten rechts entlang eines Fahrwegs hinab zur Bergsiedlung "Resy", von der man direkt hinab nach Saint Jacques gelangt  (zu Fuß eine Stunde von der Mittelstation.)

Karten


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- Maßstab: 1:50.000

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