Rezension

Das Elbsandsteingebirge ist als Klettergebiet national und international bekannt. Was aber außerhalb von Sachsen nur relativ wenige deutsche Kletterer wissen: Auch jenseits der deutsch-tschechischen Grenze stehen tausende von Sandsteintürmen und auch dort kann man prima klettern. Nach dem inzwischen bewährten Kletterführer Elbsandstein Plaisir (der sich auf die Gebiete in Sachsen beschränkt) hat Helmut Schulze nun die besten Türme - und einige Massivwände - der grenznahen böhmischen Seite erkundet und in diesem Kletterführer zusammengefasst. Ähnlich wie im "Plaisir"-Führer wurde auch hier auf die Aufnahme der üppig vorhandenen Spezialisten- und Horrortouren verzichtet. Trotzdem sollte man sich nicht dazu verleiten lassen die Routen 1:1 mit den gängigen Sportklettergebieten oder mit Plaisirrouten im Kalk oder Granit zu vergleichen. Eine Portion Demut und die Lust sich auf geringere Schwierigkeitsgrade einzulassen, als man sie vielleicht gewohnt ist, sorgt dafür, dass man im Elbsandstein seinen Spaß hat und die Nerven geschont werden.

Der Kletterführer wurde von Helmut Schulze in Zusammenarbeit mit Peter Brunnert (Redaktion) erstellt - eine kongeniale Kombination von Gebietskenntnis, Recherche-Akribie und fotografischem Auge des Elbsandstein-Locals mit dem Sprachgefühl, dem Witz und der Erfahrung des langgedienten Kletterführer- und Buchautors. Herausgekommen ist ein sehr schönes Buch, das durch eine umfassende Auswahl der für den Normalverbraucher und Genuss-Sandsteinkletterer lohnendsten Routen in der Böhmischen Schweiz besticht, detailreiche Beschreibungen bietet und mit super Bildern Lust auf das Klettern in diesem Felsenwunderland macht. Sowohl die Gelegenheitskletterer aus Sachsen werden dieses Buch lieben, als auch weitgereiste Kletterer, die für einen längeren Urlaub an die Elbe zum Türmeklettern kommen und sich entweder gleich in Böhmen niederlassen oder zwischen Sachsen und Böhmen wechseln wollen.

Wer sich für das "Making of" dieses Buches interessiert, findet dazu einen launisch geschriebenen Beitrag auf dem Blog von Stadtgurke.de