Kategorien: Klettergebiet Bayerische Alpen Bayerische Voralpen

Klammwandl - Kletterfels im Wildbarrengebiet

Sabine im rauen, kleingriffigen Einstieg vom "Ameisenbär" (6+)

Kleines, ruhiges Wandl beim Bichlersee oberhalb von Oberaudorf

Dieses kleine versteckte Felswandl hat Franz Parzefall kurz vor dem Jahrtausendwechsel entdeckt und einige Routen eingerichtet. Der Fels ist meist fest und sehr rau, allerdings häufig recht botanisch verziert. Ein Satz Klemmkeile sollte evtl. dabei sein, ansonsten ist es vernünftiger sich die meisten Routen als Toprope einzuhängen. Nachdem sich in den letzten Jahren kaum noch Kletterer hierher verirrt haben sind die leichten Routen weitgehend zugewachsen und die etwas steileren verdreckt. Es wäre etwas Aufwand erforderlich, das Gebiet wieder aufzupolieren und auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. 

Anfahrt

ÖPNV: Das Gebiet ist nur mit der Kombi Zug + (E-)Bike sinnvoll erreichbar. Am besten steigt man dazu in Oberaudorf aus dem Zug und fährt wie mit dem PKW zum Parkplatz hinter dem Gasthaus Bichlersee.

PKW: Von Oberaudorf in Richtung Sudelfeld und nach der ersten Steigung rechts auf schmaler Bergstraße zum Berggasthof Bichlersee. Vom Gasthaus fährt man noch etwa 300 m auf einer Schotterstraße weiter bis zum Wanderparkplatz Bichlersee.

Zustieg

Vom Parkplatz auf dem Forstweg in Richtung Hohe Asten. Nach etwa 30 Minuten, kurz nach einer Kuppe, kommt rechts der Straße eine Felswand. Am Wandfuß nach rechts aufwärts zu den Routen.

Hinweise

Die Wand liegt in einem relativ ruhige Waldgebiet. Verhaltet euch unauffällig und leise. 

Die Routen sind teilweise klassisch abzusichern. Dies war von den Erstbegehern ursprünlich so gewollt. Sollte jemand den Aufwand einer Sanierung betreiben wollen, wäre aber das O.k des Haupterschließers vorhanden. Lage der Felsen: Die Wand ist südseitig ausgerichtet, aber durch die Bäume am Wandfuß ziemlich schattig. Aufgrund der Felsstruktur sind einige Abschnitte nach Regen länger nass.

Felsstruktur

Sehr kompakter und rauer Fels, im geneigteren Gelände oft bewachsen. In den steilen Bereichen unter den Überhängen eher staubig.

Absicherung

Derzeit stecken nur an den schwierigeren Stellen, die mit Keilen oder Schlingen nicht abgesichert werden können, stecken einige Bohrhaken, ansonsten sind Keile (bis 10er Hex) und Cams (bis 4) sehr vorteilhaft. Die alten fixen Schlingen sind inzwischen verrottet und müssten erneuert werden.

Kletterrouten

1. N.N. (6), 15 m
Gut absicherbar, aber oben raus sehr brüchig – nicht empfehlenswert.
Frieder Wittmann 2011

2. Für Angelika (6), 15 m
Die Route hat Franz seiner Freundin Angelika gewidmet, die im August 2001 tödlich verunglückt ist.
Franz Parzefall Oktober 2001

3. N.N. (5+), 15 m
Schöne Linie, bis auf die ersten Meter mit Cams sehr gut absicherbar.
Frieder Wittmann 2011

4. Dreck im Wind (6-), 12 m
Gerne staubig. Der Name entstand beim Bohren.
Franz Parzefall 1999

5. Projekt, freigegeben (?), 12 m

6. H2O (7), 12 m
Echt gut – wenn es mal trocken geworden ist.
Franz Parzefall 1999

7. Rau wia d'Sau (7+), 8 m
Kurz aber bissig.
Franz Parzefall 1999

8. Sankt Nimmerlein (6+), 8 m
Kurz und gut.
Ludwig Brandner 1998

9. Ameisenbär (6), 23 m
Eine der besten Routen am Fels.
Franz Parzefall 1998

10. Bleamebeet (4+), 25 m
Gar nicht so grün, wie man meinen möchte.
Franz Parzefall 1998

11. Der Stopsel (6+/7-), 25 m
Eigentlich ein 5er mit einem harten Einstieg, den Hex Nr. 10 zum Zustopseln nicht vergessen! Wer sich den Einstieg etwas erleichtern will, kann die rechte Variante nehmen, die ca. 5+ ist. 
Franz Parzefall 1998

12. Ellerläh (5), 15 m
Teilweise etwas weite Züge; an der Schlinge am kleinen Überhang umlenken. 
Franz Parzefall 1998

13. Bärenmarke (5), 10 m
Ein netter Fünfer.
Franz Parzefall 1998