VDBS-Media-Days im Pitztal

Pitztaler Medien-Days des Bergführerverbands

Ende April war ich als Website-Betreiber/Blogger, Führerautor und Verlagsmitarbeiter zu den Media-Days des VDBS (Verband Deutscher Berg- und Skiführer) eingeladen (Anm.: Nein - ich bin kein Bergführer ...). Die Veranstaltung fand in Tieflehn im Ötztal im Hotel Gundolf statt und wurde von Sebastian und Dennis von OneMoreAgency bestens organisiert. Die Anreise von Rosenheim mit den Öffis dauerte gerade mal 3:15 h und der Bus hielt direkt vor dem Hotel.

Präsentationen am Mittwoch

Ziel der Veranstaltung war es zum einen, sich besser zu vernetzen, zum anderen konnten sich die verschiedenen Industrie-Partner des Bergführerverbands dem anwesenden Medienpublikum präsentieren. Die Teilnehmer kamen aus allen Bereichen der deutschsprachigen Medienlandschaft, die Berührungspunkte mit dem Bergsport haben. So waren beispielsweise - vergleichbar mit meinem Angebot hier - Björn Ahrndt von Bergparadiese.de und Andreas Jentzsch von Bergsteigen.com mit dabei. Darüberhinaus waren Vertreter einschlägiger Magazinen wie Alpin, Bergsteiger oder Outdoor anwesend. Das Gros der Teilnehmer waren aber freie Journalisten und PR-Fachleute.

Am Mittwoch nachmittag standen in erster Linie die Vorträge der Medienpartner auf dem Programm. Lea Zugschwerdt von Ortovox präsentierte die auf Sicherheit und Nachhaltigkeit basierende Firmenphilosophie und Chris Semmel gab am Beispiel der Selbstrettung aus einer Gletscherspalte einen kleinen Einblick in die große Online-Tutorial Welt der Ortovox Safety-Academy. Die Firma ABS informierte uns detailliert über die Hintergründe und Anforderungen zur Entwicklung eines Lawinen-Airbag-Systems und Lutz von Garmin stellte uns das InReach vor, ein eigentlich sehr kleines und einfaches Notfall-Kommunikations-Gerät mit einem ziemlich aufwändigen Background an Technik und Service. Nach dem Abendessen informierte Martin Schmidt trotz der fortgeschrittenen Stunde sehr unterhaltsam über den Bergführerverband, das Berufsbild Bergführer und die kleineren und größeren Herausforderungen, denen der Verband gegenübersteht - von der Nachwuchsaquise bis hin zur Bürokratie dem deutschen Gesetzesdschungel.

Skitour am Donnerstag

Am Donnerstag stand dann eine gemeinsame Skitour auf dem Programm, wo bereits im Vorfeld verschiedene Gruppen gebildet wurden. Ursprünglich war geplant unter anderem auf die Wildspitze zu gehen, was allerdings an Zeitproblemen scheiterte, da am Donnerstag die erste Bahn zum Pitztaler Gletscher erst um halb 9 fährt und an diesem Tag der Lift zum Mitterkarjoch außer Betrieb war. So wurden verschiedene Touren im Bereich des Pitztaler Gletschers angesteuert. Die Bedingungen hätten kaum besser sein können. Der letzte Kälteeinbruch hat hier in der Höhe über einen halben Meter Neuschnee gebracht und es war der erste Tag mit schönem Wetter. Trotzdem war nur Lawinenwarnstufe 1 bis 2 ausgegeben, da es kaum Windeinfluß gab und auch keine Schwachschichten in der Schneedecke vorhanden waren.

Meine Gruppe marschierte nach einer ersten Tiefschneeabfahrt am Rande des Skigebiets nach Osten auf den Linken Fernerkogel (3289 m). Vom Gipfel staubten wir über breite Hänge hinab zur Braunschweiger Hütte, anschließend ging es über den "Notweg" oder die Hänge rechts und links davon hinab ins Pitztal. Ich denke die folgenden Bilder bedürfen hier keines weiteren Kommentars mehr. Ich hatte die Möglichkeit, den neuen Völkl Blaze 104 zu testen. In dem tiefen unverspurten Powder war der Ski natürlich eine Schau. Auch vorher, im Variantengelände neben der Piste, das unter dem letzten Neuschnee am Vortag bereits ordentlich verspurt war, bügelte der breite und relativ schwere Ski problemlos drüber. Nur in dem bereits merklichen Harschdeckel vom Vortag in den Südhängen hakelte die Schaufel mehr als ich es von meinem Blackcrows Orb gewohnt bin. Dafür spielte der Blaze seine Wendigkeit und Stabilität in dem von einer Pistenraupe zerackerten "Notweg" voll aus, wo er sehr präzise aber gleichzeitig doch spritzig zu fahren war.

Nach einem abschließenden Kaffee und kurzer Verabschiedung ging es dann auch schon wieder auf die Heimreise - dieses mal in Fahrgemeinschaft mit Petra, die in ihrem Auto noch einen Platz für mich freiräumte und mich Just-in-Time am Brannenburger Bahnhof zum gerade einfahrenden Zug nach Rosenheim abliefert.