Soweit so gut, beim Sendemodus unterscheiden sich die zahlreichen LVS-Geräte auf dem Markt eher nur in Nuancen. Wirklich interessant wird es erst, sobald wir uns mit dem Empfänger auf die Suche nach einem Verschütteten (in den meisten Fällen zum Glück nur nach einem vergrabenen Rucksack) machen müssen.
Und hier wartet das Diract Voice mit einer echten Neuerung auf. Ähnlich einem Navigationsgerät unterstützt es die Suche mit Sprachanweisungen. Diese können zum Beispiel lauten: "Laufe in 20-Meter-Suchstreifen und halte Ausschau", "Gehe geradeaus", "Gehe nach rechts", "Du warst schon mal näher, kehre um", "Gehe an die Schneeoberfläche". Unabhängig von diesen Kommandos arbeitet das Gerät genauso wie herkömmliche LVS-Geräte: Es gibt ein Display, das die Entfernung und Richtung anzeigt und dazu einen akkustische "Pieps-Ton", der in der Feinsuche die Taktfrequenz ändert und damit zusätzlich signalisiert, wie man sich dem Sender annähert.
Bezüglich der Reichweite ist das Diract Voice vergleichbar mit dem Pieps DSP und dem Mammut Barryvox. Mit 40 - 50 Metern liegt sie zwar einige Meter unterhalb der Maximalreichweite der Vergleichsgeräte, allerdings fällt auf, dass der Erstempfang dann auch stabil verfügbar bleibt, während es zum Beispiel mit meinem DSP häufig vorkommt, dass man einen schwachen Erstempfang wieder verliert und nochmal zurück muss. Letztendlich sind ein paar Meter Reichweitenunterschied bei der Suche im Ernstfall nicht entscheidend, während das Hin- und Her bei verlorenem Signal viel Zeit kostet. Die Suchstreifenbreite ist standardmäßig auf 50 m eingestellt, in einigen Fällen (z. B. wenn ein eingeschaltenes Smartphone in der Nähe ist), reduziert das Gerät automatisch auf 20 Meter Suchstreifenbreite.
Die Feinsuche leitet das Gerät mit dem Kommando "Gehe an die Schneeoberfläche" ein. Auch der schneller werdende Piepston unterstützt dabei, so dass man sich im "Airport-Approach" schnell seinem Ziel nähert. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist sehr flott und man muss sich bei der Suche nicht auffallend selbst "bremsen". Spannend wäre es noch, das Ganze mal bei einer richtig tiefen Verschüttung von 2,50 bis 3 Meter zu testen, wo sich die Spreu vom Weizen trennt und besser erkennbar wird wie sich verschiedene Antennenpositionen auf die Signale auswirken. Allerdings hatten wir dazu bisher noch keine Gelegenheit.
Die Funktion der Mehrfach-Verschütteten-Suche mit dem Markieren und Ausblenden von Geräten funktionierte einwandfrei. Die Anzeige der Anzahl Verschütteter passte (selbst wenn ein Smartphone in der Nähe war). Ein einmal markiertes Gerät blieb bis zum Schluss ausgeblendet, solange es nicht bewegt wurde.
Bei Suchübungen waren individuelle Unterschiede feststellbar, wie verschiedene Personen mit der Sprachnavigation zu Recht kamen. Für Suchende mit langjähriger Erfahrung ist das Feature sicher eine gute Hilfe im Notfall, bei längeren Suchübungen kann das ständige Gequassel allerdings irgendwann auf die Nerven gehen. Über die App lassen sich die Kommandos dann aber auch deaktivieren. Einsteiger reagierten durch die Bank positiv auf diese Funktion. Meine Kinder hingegen kamen auf Anhieb gut mit dem Gerät zu Recht und haben damit nicht nur die vergrabenen Rucksäcke gefunden, sondern auch ihre Ostergeschenke.