Meissnerhaus - Glungezer - Volders, Karlskirche

6. 02. 2022 | Tourenverhältnisse Tuxer Alpen
von Markus Stadler

Überschreitung des Glungezer vom Meissnerhaus

Am zweiten Tag unseres Wochenendtrips wollen wir vom Meissnerhaus wieder zurück ins Inntal. Nachdem wir bereits bei der Anreise gesehen hatten, dass noch bis zur Karlskirche in Volders hinab Schnee liegt, war klar, dass wir versuchen wollten über den Glungezer abzufahren. Der Aufstieg zur Glungezerhütte ist lawinentechnisch nicht so safe wie der Morgenkogel, weshalb wir hier recht genau überlegten, ob die Route vertretbar ist. Über die Aufstiegsroute sind am Vortag bereits etwa 10 Personen abgefahren, aber noch niemand aufgestiegen. Dazu sind die zwei problematischsten Hänge fast ganztags in der Sonne und weshalb wir annehmen, dass die Schneedecke nach den drei Strahlungstagen bereits ausreichend verfestigt ist. Obwohl die Schneesituation mit den vielen Spuren und dem Sonneneinfluss schon einen sehr soliden Eindruck vermittelt, grabe ich an einer Stelle und finde unter dem 50-70 cm starken Neuschneepaket tatsächlich zwei schwache Schichten die von einer Kruste getrennt werden. Wir steigen die beiden Steilstufen in großen Abständen auf und legen die Spur so, dass wir die schneeärmeren Übergangsbereiche und die Nähe zu den steinigen Rücken meiden.

Ab der Scharte vor der Glungezerhütte ändert sich die Schneesituation: die Hänge sind extrem verblasen und der übriggeblieben Schnee ist hart. Nach einer Gipfelpause kehren wir noch an der Hütte ein und machen uns dann an die Abfahrt. Das erste Stück ist pistenmäßig ausgefahren, weiter unten kommt man ohnehin auf die reguläre Skipiste. Unterhalb der Tulfeinalm finden wir im lichten Wald noch ein paar ganz nette Hänge, insgesamt ist es aber schon ziemlich zerfahren. So gehts dann wieder zur Piste und auf ihr hinab bis zur Tulfer Alm. Hier halten wir uns rechts enlang der zahlreichen Skitourenspuren. Die Wiesen am Windegg vorbei sind sogar noch schön pulvrig und erst ab einer Höhe von etwa 1000m erreichen wir den erwarteten Bruchharsch. Im Bereich des ausgefahrenen Korridors gehts ganz ordentlich zum Fahren, daneben hingegen ist es sehr unschön. Unterhalb von 800 m trägt die nun nur noch 10-20 cm dicke Schneedecke dann aber schon wieder und wir fahren über die letzten Wiesen noch hinab bis auf 500 m direkt zur Karlskirche. Von hier sind es etwa 15 Minuten Fußmarsch, links an Volders vorbei über die Fahrradwegbrücke zum Bahnhof Volders-Baumkirchen.