Der richtige Kopfschutz auf Skitour
Während beim Motorradfahren hierzulande - auch aufgrund entsprechender Vorschriften - das Tragen eines Helms selbstverständlich ist, kämpft die schützende Kopfbedeckung bei Fahrradfahrern und Skisportlern teilweise noch um Akzeptanz. Man weiß aber aus vielen Studien, dass bei zunehmender Geschwindigkeit das Verletzungsrisiko bei Unfällen überproportional steigt und Kopfverletzungen besonders schwerwiegende Folgen haben können. Dabei kommen beim sportlichen Skifahren oft ähnliche Geschwindigkeiten vor wie mit motorisiertem Untersatz auf der Straße. Auf Skipisten addiert sich die Gefahr eines Zusammenpralls hinzu, wo man auch ohne eigenes Verschulden in einen Unfall verwickelt sein kann. Diese Gefahr ist zwar beim Tourengehen nur sehr gering, dafür befinden sich an der Abfahrtsroute oft mehr Bäume, es liegen versteckte Felsen unter dem locker-flockigen Pulverschnee oder man muss in Rinnen und unter Felswänden mit Stein- oder Eisschlag rechnen. Ein Helm sollte also bei der Ausrüstung für Skitouren berücksichtigt werden, ob man dann situativ darauf verzichtet, muss jeder Tourengeher anhand Fahrkönnen, Fahrstil, Schneelage, Gelände, Untergrund und der eigene Risikobereitschaft
Sensibilisierung durch prominente Unfallopfer
Bei der Akzeptanz von Sicherheitsausrüstung spielen oft Unfälle von Prominenten eine entscheidende Rolle. Für die Medien ergeben sich daraus lukrative Stories, die insbesondere in billigen Bouldevardblättern über Wochen die Schlagzeilen beherrschen. Die Lobbyisten der Ausrüstungsindustrie nutzen den Hype dann gerne für ihre eigenen Zwecke. Das Muster war zum Beispiel schön zu beobachten beim Aufstieg der Lawinen-Airbags, der so richtig Fahrt aufnahm, als der niederländische Prinz Friso am Arlberg in einer Lawine verunglückte und sein Begleiter mit ABS überlebte. In der Folge wurden den Airbags wahre Wunderdinge nachgesagt, wobei weder garantiert ist, dass der Prinz mit Airbag nicht verschüttet worden wäre noch dass sein Begleiter ohne Airbag nicht ebenfalls an der Oberfläche geblieben wäre. Trotzdem waren die Produkte über Jahre ausverkauft. Ähnlich verhält es sich mit den Skihelmen. Als der thüringische Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus 2009 in einen Unfall verwickelt war, bei dem eine Frau, die keinen Helm trug verstarb, während der Politiker diesem Schicksal (vielleicht auch durch seinen Helm) entging, stieg die Helmquote sprunghaft an. In den Alpenländern Österreich und Schweiz übersteigt die Helmquote auf den Skipisten seitdem deutlich die 70% Marke, manche Quellen sprechen gar von 85 %.