Karfreitag um halb 8 setzen wir die Kinder ins Auto und los gehts. Das trübe Wetter lichtet sich bereits bei Innsbruck und ein strahlend sonniger Tag steht bevor. Mit einigen kurzen Staus kommen wir gut durch. Die SMS von Susi "Meidet die Ausfahrt Rovereto-Süd" beherzigen wir und fahren in Rovereto Nord aus, was goldrichtig war. Die anderen stehen fast eine Stunde im Tunnel der Umfahrung von Rovereto
Ankommen, Zelte aufbauen, Mittagessen. Wohin zum Klettern? Das Klettergebiet Ronzo wäre nicht weit zu fahren und sollte für einen halben Tag genug hergeben. Das letzte mal dass ich dort war ist bereits 10 Jahre her. Und so siehts auch aus. Einer der beiden Zustiegswege ist komplett mit Dornensträuchern zugewuchert, auch sonst erobert sich die Natur den Wandfuß Zug um Zug zurück. Die drei Stunden, die wir Zeit haben, können wir uns aber gut beschäftigen. Selbst Fiona ist heute top motiviert und hängt sich in einen 5er rein, das müssen wir ausnutzen. Für mich sind es die ersten Klettermeter seit dem Jahresabschluss am Saubichl, nachdem ich die Kletterhallenbesuche im Winter konsequent vermieden habe. Entsprechend anstrengend fühlt sich schon eine kurze 6a+ an. Trotz fünf Kindern die beschäftigt werden wollen kann jeder von uns Erwachsenen 2-3 kurze Touren klettern. Und alles im T-Shirt. Ganz o.k. für einen Anreisetag.
Ostersamstag: Heute sollten zumindest noch kaum Italiener am Start sein, aber nachdem wir gehört haben, dass in Arco sämtliche Campingplätze ausgebucht sind, rechnen wir auch an den abgelegeneren Felsen mit einigem Andrang. Daher fahren wir durch Rovereto hindurch hinauf nach Pian di Levro, wo es einen schönen Felsen gibt, der eine gute Auswahl an Routen bietet. Im Kletterführer kommt das Gebiet relativ schlecht weg (Einstufung "ok" - was eigentlich die zweitschlechteste Kategorie ist). Der Fels ist aber echt klasse und wir sind anfangs komplett alleine, nur eine weitere Seilschaft kommt irgendwann daher.