Hoher Felsriegel im Kampenwandgebiet mit sehr variablem Routenspektrum
Das Massiv der Gedererwand befindet sich ein Stück nördlich der Kampenwand und gehört zu den wildesten Ecken der Chiemgauer Alpen. Auf einem Kilometer Breite bricht der Kamm nach Norden mit teils über 100 m hohen, überhängenden Pfeilern ab. Bisher standen vor allem der markante, freistehende Zwölferturm und das angrenzende „Sportkletterwandl“ im Visier der Kletterer. Vor kurzem hat nun Michael Karl auch an den Nordabstürzen des Gipfels eine Neutour erschlossen. Obwohl dadurch rechts und links des Zwölferturmes das Sportklettern Einzug gehalten hat, sollten die klassischen Touren am Turm selbst auch weiterhin von Bohrhaken freigehalten werden. Nur dann wird es zukünftig im Kampenwandgebiet neben modern eingerichteten Routen auch noch Ziele klassischer Prägung geben.
Anfahrt
Am besten mit PKW: Die A8 München – Salzburg an der Ausfahrt Bernau oder Frasdorf verlassen und weiter nach Aschau. Oder auf der Straße von Bernau nach Aschau nach ca. 5 km links Richtung Seiseralm und weiter nach Hintergschwendt zum Parkplatz am Ende der Straße. Anreise mit Zug nach Aschau möglich (ca. 30 Min. längerer Zustieg).
Zugang
Von Hintergschwendt auf Forststraße Richtung Adersberg/Rottau bis zur Schmidalm, hier kurz vorder Lichtung nach rechts durch den Wald, direkt unter den Zwölferturm (alte Markierungen, 40 bis 50 Min.). Am Wandfuß rechts aufwärts führt der Steig unter Sektor 3 vorbei und hinauf zum Sultensattel (hierher auch auf dem Wanderweg Hintergschwendt - Steinlingalm). Vom Sattel führt ein Steig nach links (Osten) zum Gipfel der Gedererwand. Vom Bahnhof Aschau über Kohlstatt durch den Lochgraben erreicht man die Schmidalm in etwa 1 Std. und in einer weiteren halben Stunde den Wandfuß des Zwölferturmes.
Kletterrouten
Derzeit existiert gut ein Dutzend Routen an insgesamt drei Sektoren. Während links an der Nordwand des Gipfels nur die alpine Sportkletterroute "Aha" exisitert, führen auf den imposanten Zwölferturm anspruchsvolle alpine Wege von über 100 Meter Länge. Rechts daneben gibt es eine Sportkletterwand mit einigen lohnenden Routen im mittleren Schwierigkeitsbereich in bestem Fels.