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Glapf Zoo

Interessantes Sommer-Sportklettergebiet in der Taubenseeregion oberhalb von Reit im Winkl

Marinus Höflinger freut sich über den No-Hand-Rest am doppelten Knieklemmer von Toxic Odyssey

Marinus Höflinger freut sich über den No-Hand-Rest am doppelten Knieklemmer von Toxic Odyssey (7b+)

Das Achental hinterm Chiemsee ist mit einer ganze Reihe an Klettergebieten gesegnet. Sobald man den Masererpass allerdings hinter sich hat, ist es erstmal vorbei mit Felsen. Das hat die Reit im Winkler Kletterer Marinus Höflinger und Flo Maier etwas gewurmt, und sie haben ihre unmittelbare Umgebung schon länger nach einem potenziellen "eigenen" Gebiet abgesucht. Fündig geworden sind sie dann letztendlich an der Glapfalm beim Aufstieg von Reit im Winkl in Richtung Taubensee. Nach recht aufwändigen Putzaktionen ist hier ein überraschend kletterfreundlicher Fels zu Tage gekommen, mit sehr vielfältigen Strukturen. Der Zustieg von Reit im Winkl ist mit einer guten halben Stunde zwar nicht sehr kurz, aber auch nicht unzumutbar lang. Wer mit Bike am Masererpass startet, kann nach einem kurzen etwas steileren Anstieg von 100 Hm nochmal rund 50 Höhenmeter leicht ansteigend in 20 Minuten bis direkt an den Felsen radeln und ist nach dem Klettern in 10 Minuten bequem wieder am Ausgangspunkt.

Den größten Nachteil darf man allerdings auch nicht verschweigen. Viele  Routen sind häufig nass. Die besten Bedingungen findet man am Glapf Zoo nach längeren Trockenphasen im Hochsommer oder im Herbst. Dementsprechend ist an den üblichen Stellen auch immer wieder etwas Putzarbeit angesagt wenn sie davor länger nass waren. Aufgrund der schattigen nordseitigen Lage in einem ruhigen Bergkessel auf knapp 1000 m handelt es sich um ein perfektes Sommerziel - und an der naheglegenen Glapfalm kann man den Tag bei einem Getränk aus dem Brunntrog mit Selbstbedienungskasse standesgemäß ausklingen lassen.

Zwei Ausgangspunkte kommen in Frage:
a) Reit im Winkl Ortszentrum (RVO-Bus 9505 von Prien, RVO-Bus 9506 von Ruhpolding/Inzell, RVO-Bus 9509 von Übersee/Traunstein), mehrere öffentliche Parkplätze

b) Masererpass zwischen Oberwössen und Reit im WInkl, Parkbucht "Kletterwald" (Bushaltestelle Masererpass 600 m weiter östlich).

Zustieg: a) In Reit im Winkl peilt man den tief eingeschnittenen Hausbachgraben mit dem Wasserfall nördlich des Ortes an. Links des Wasserfalls führt der Hausbachsteig hinauf zu einer Forststraße. Der Straße folgt man nun etwa 10 Minunten nach links bis zu einer Gabelung. Nach links gehts zur Glapfalm (100 m)., geradeaus führt die Straße durch eine kurze Hohlgasse zum Glapfweiher. Direkt nach der Hohlgasse befindet sich auf der rechten Seite das Klettergebiet (30-45 Minuten).

b) Von der Parkbucht Kletterwald folgt man der Alpenstraße 200 m nach Norden in Richtung Oberwössen. Hier zweigt links eine breite, gut mit Bikes fahrbare Forststraße ab, die erst flach, dann etwas steiler ansteigend zur Eckkapelle führt. Kurz darauf wird die Straße flacher und führt gemächlich ansteigend zur Glapfalm (auf halber Strecke zwischen Kapelle und Glapfalm mündet von links Zustieg a) ein). An der Abzweigung vor der Alm geradeaus durch die Hohlgasse und 30 m nach rechts zu den Felsen.

 

Flo Maier sucht die richtige Lösung am Einstieg von Black Mamba (7b)
Flo Maier sucht die richtige Lösung am Einstieg von Black Mamba (7b)

Kletterrouten

Aktuell gibt es am Glapf Zoo etwa 30 eigenständige Routen, sowie ein paar Kombinationen und noch ein paar Projekte. Die Routen sind meist um die 15 Meter lang, höher als 18 m wird es kaum. Die Schwierigkeiten verteilen sich recht gut zwischen 5b und 7c+ (6- bis 9+). Überwiegend handelt es sich um senkrechte bis leicht überhängende Wandkletterei, stellenweise hängt es aber auch etwas weiter über. Der Fels ist insgesamt fest und kompakt, nachdem aber alle Routen noch sehr neu sind und oft erst wenige Begehungen haben kann schon noch der ein oder andere Stein ausbrechen - insbesondere ganz oben an den Ausstiegen. Eine Bürste mitnehmen schadet nicht, wobei aber die Routen für so einen schattigen Fels im Wald relativ sauber sind. Fast alle Routen sind gut mit Bohrhaken abgesichert.

Ein weitgehend vollständiges Fototopo des Gebiets gibt es auf der Website der Alpenvereinssektion Kössen-Reit im Winkl.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten am Auerwandl ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail

Updates, Berichtigungen, Ergänzungen

Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.

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