Auf Skitouren und generell beim Wintersport können die Wetterbedingungen oft extrem unterschiedlich sein. Nicht selten herrschen an ein und dem selben Berg an einem windstillen Tag bei Sonnenschein T-Shirt-taugliche Temperaturen, die bei einsetzendem Wind oder gar Sturm durch den Windchill-Effekt sehr schnell absinken, so dass gefühlte Temperaturen weit unter -20 Grad Celsius auftreten können. Mit gewissenhafter Tourenplanung und den heutzutage meist recht zuverlässigen Berg-Wetterberichten ist es für erfahrene Skitourengeher kein Problem mehr sich darauf einzustellen. Allerdings sollte man einige Grundprinzipien der richtigen Bekleidungswahl wissen, die ich nachfolgend erörtern möchte.
Klimaregulierung
Die Bekleidung muss uns nicht nur von außen gegen diese ungewohnten Wetterverhältnisse schützen, sondern auch das Körperklima regulieren. Im Aufstieg läuft unser Kreislauf auf vollen Touren. Dabei produziert der Körper Schweiß, um sich durch die Verdunstungsabkühlung vor Überhitzung zu schützen. Dieser Mechanismus funktioniert nur dort einwandfrei, wo die Haut nicht von Bekleidung bedeckt ist. Ansonsten gibt es einen Feuchtigkeitsstau und wir schwitzen uns nass. Dadurch besteht die Gefahr verstärkter Auskühlung, sobald die Kreislaufbelastung geringer wird oder die Außentemperatur stärker absinkt als die »körpereigene Heizung« zu kompensieren vermag. Der kritischste Punkt auf Skitouren ist am Gipfel oder beim Wechsel vom Aufstieg zur Abfahrt, wo Hunger und Durst, aber auch der Umbau der Ausrüstung einen längeren Aufenthalt (oft in windexponierter Lage) erfordern.
Zwiebelschalenprinzip
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden hat sich das sogenannte Zwiebelschalenprinzip bewährt. Mehrere, vergleichsweise dünne Schichten werden übereinander gezogen, wodurch eine sehr feine Justierung auf die jeweilige Außen- und Körpertemperatur möglich ist.