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Hans-Berger-Haus

Das Hans-Berger-Haus im Wilden Kaiser im wunderschönen Kaisertal ist ein idealer Stützpunkt für Klettertouren und Wanderungen im Kaisergebirge.

Mächtig überragen Totenkirchl und Kleine Halt das Hans-Berger-Haus im Kaisertal

Mächtig überragen Totenkirchl und die Kleine Halt das Hans-Berger-Haus im Kaisertal. Foto: Thomas Laukat

Der Talschluss des Kaisertals wird umrahmt von den höchsten Wänden des Wilden Kaisers - der steilen Westwand des Totenkirchls und der Kleinen Halt. Direkt an deren Fuß auf einer Meereshöhe von 936 m erbaute der die Kufsteiner Ortsgruppe des Vereins der Naturfreunde auf einer märchenhaften Lichtung im Jahre 1932 ihre Kaisertalhütte. Nachdem 1938 die Nazi-Diktatur das Gebäude beschlagnahmt hatte, sorgte nach dem Krieg Hans Berger, der damalige Obmann der Kufsteiner Naturfreunde, für die Rückgabe an die angestammten Eigentümer. Ihm zu Ehren wurde das Gebäude nach einem großzügigen Ausbau 1956 umbenannt.

Über viele Jahrzehnte wurde das Hans-Berger-Haus von der Familie Huber bewirtschaftet - zuerst von Adi Huber und dann von seiner Tochter Silvia. Sie verkörperte die moderne Hüttenmanagerin im besten Sinn - geschäftstüchtig zwar, aber allererste Priorität galt bei ihr stets dem Wohl ihrer Gäste. Diese Ära ist mit der Saison 2023 zu Ende gegangen, Silvia verabschiedet sich in den wohlverdienten (Un-)Ruhestand. Zuerst geht es jetzt auf große Reise - wer möchte kann ihrem Blog folgen.

Nach zahlreichen Sommern als Mitarbeiter übernimmt Michael Harasser ab 2024 gemeinsam mit dem bewährtem Team das Hans-Berger-Haus als neuer Pächter und Wirt. Gekocht wird, wie seit jeher, mit regionalen Produkten, mit viel Leidenschaft und in ausreichenden Mengen. Hausgemachte Säfte, ein feiner Wein und frisch gezapftes Bier gehören am Hans-Berger-Haus dazu.

Anfahrt

Zwei unterschiedliche Ausgangspunkte kommen für das Hans-Berger-Haus in Frage:

  • Kufstein ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Bahnstrecke Rosenheim-Innsbruck als auch mit dem Kfz über die Inntalautobahn problemlos zu erreichen. Den Ausgangspunkt am Kaisertalparkplatz erwandert man vom Bahnhof in etwa 20-30 Minuten, mit dem Auto verlässt man die Autobahn in Kufstein-Nord, biegt am Kreisel links (Richtung Ebbs) ab, bis nach etwa 400m rechts eine Straße abzweigt, die direkt dorthin führt.
  • Die Griesener Alm ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur sehr umständlich und mit einem abschliessenden Fussmarsch von gut 1 Stunde erreichbar. Mit dem Auto verlässt man die Inntalautobahn am besten in Oberaudorf, fährt durch Niederndorf und Walchsee nach Kössen, wo am Kreisel rechts die Strasse zur Griesenau abzweigt. Dort biegt man rechts auf die Mautstrasse zur Griesener Alm ab.
Geselligkeit auf der Sonnenterrasse
Geselligkeit auf der Sonnenterrasse

Zustiege

  • Zustieg von Kufstein (2 - 3 h): Vom Kaisertalparkplatz führt der breite Weg die berühmte Kaisertaltreppe in vielen Stufen hinauf zur Fahrstraße, die über den Veitenhof taleinwärts zu den Pfandlhöfen führt. Kurz dahinter gabelt sich der Weg - wer den direkten Zustieg wählt, bleibt rechts, wer 15-30 Minuten mehr Zeit hat sollte sich links halten. So erreicht er in Kürze die berühmte Antoniuskapelle, wohl das bekannteste Fotomotiv des Kaisergebirges. Über den Hinterkaiserhof führt der Weg dann wieder hinab zur Fahrstraße und zum Anton-Karg-Haus in Hinterbärenbad. Von hier wandert man noch etwa 20 Minuten taleinwärts zum Hans-Berger-Haus.
  • Zustieg von der Griesener Alm (2 - 2,5 h): Vom Großparkplatz folgt man dem gut ausgebauten Wanderweg mit der Ausschilderung "Stripsenjochhaus". Zuerst leitet uns eine Fahrstraße über die grünen Wiesen der sog. "Russenleiten" aufwärts, bis der Weg in mehreren Serpentinen durch den Wald in das Kar unter die berühmte Steinerne Rinne führt. Unterhalb der überhängenden Wände von Predigtstuhl und Fleischbank zieht der Weg nun nach Westen hinauf in den Wildanger, ein kleines, von steilen Felsen umrahmtes Kar und ein letzter Hang mit vielen Kehren bringt uns hinauf zum schon lange sichtbaren Stripsenjochhaus (1 - 1,5 h). Ein Zwischenstopp auf der Aussichtsterasse bei einer kühlen Saftschorle lohnt sich hier in jedem Fall. Nun gehts nur noch bergab - nach Westen führt ein schöner Wanderweg durch lichten Wald hinab ins Kaisertal und direkt zum Hans-Berger-Haus (ca. 1 Stunde vom Stripsenjoch).

Übergänge

Für Hüttenwanderer bieten sich mehrere lohnende Weiterwege an:

  • Zum Stripsenjochhaus in einer Stunde unschwierig nach Osten.
  • zur Vorderkaiserfeldenhütte: In Richtung Westen zweigt nach kurzem Abstieg in Hinterbärenbad rechts der schöne Wanderweg zur Vorderkaiserfeldenhütte am Zahmen Kaiser ab, die einen unvergleichlichen Blick auf die Nordseite des Wilden Kaisers und gleichzeitig auf das lange Inntal bietet (ca. 2 - 3 h, unschwierige Bergwanderung)
  • zur Kaindlhütte: Ebenfalls am Anton-Karg-Haus beginnt der Bettlersteig, der auf der linken Seite des Kaisertales eine Übergangsmöglichkeit über den Bettlersattel zur Kaindlhütte anbietet. Dieser etwas kleinere und steilere Wanderweg kann vor allem an heissen Sommertagen empfohlen werden, da er meist im Schatten verläuft. (ca. 2 - 3 h - einfache bis mittelschwierige Wanderung).
  • zur Gaudeamushütte: Aufstieg zum Stripsenjoch, dann über Eggersteig, Steinerne Rinne und Ellmauer Tor, Schwierigkeit: mittel - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich - ca. Stunden
  • zur Gruttenhütte über das Kopftörl oder die Rote-Rinne-Scharte: Schwierigkeit: mittel bis anspruchsvoll - Trittsicherheit in steilem Geröll und Schwindelfreiheit erforderlich - ca. 4 Stunden
  • Zum Jägerwirt und nach Scheffau über den Gürtlersteig, das Sonneck und den Wiesbergsteig (mittelschwierige Bergtour, ca. 5 Stunden).
In den Scharliger Böden trifft man häufig auf Gämsen
In den Scharliger Böden trifft man häufig auf Gämsen

Gipfelanstiege

  • Stripsenkopf (1807 m) - einfache Wanderung auf einen schönen Aussichtsberg, 1,5 - 2 Std. Entweder übers Stripsenjoch, oder über den Feldalmsattel (der Weg beginnt in Hinterbärenbad)
  • Pyramidenspitze (1999 m) - über Kaiserquelle und Öchselweidkar. Unschwierig aber anstrengend. Insgesamt ca. 1300 Hm, Aufstieg ca. 3 - 4 Stunden.
  • Ellmauer Halt (2344 m), Überschreitung: Anspruchsvolle Bergtour für trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger. Durch die Scharlinger Böden und über Kaiserschützensteig (mittelschwieriger Klettersteig) auf den Gipfel. Abstieg nach Süden in die Rote-Rinne-Scharte und wieder hinab in die Scharlinger Böden. (gesamt 5 - 7 Stunden)
  • Vordere Karlspitze (2260 m) und Hintere Karlspitze (2283 m): Aufstieg über Hohen Winkel anspruchsvolle alpine Bergtour (Kletterstellen im 1. und 2. Schwierigkeitsgrad, steile Grasschrofen - nur für erfahrene Bergsteiger) ca. 2,5 - 3 Stunden.
  • Sonneck (2260 m), Aufstieg über Gürtlersteig von Hinterbärenbad. Mittelschwierige Bergwanderung - ca. 3 - 4 Stunden.
  • Kleine Halt über die Scharlinger Böden und den unteren Teil des Kaiserschützensteigs (anspruchsvolle Bergwanderung, mittelschwieriger Klettersteig), ca. 3 Stunden.

Klettermöglichkeiten

Das Klettergebiet im Kaisertal gehört zu den ruhigeren Ecken im Wilden Kaiser. Auch wenn durch einige beliebte Routen in den letzten Jahren deutlich mehr Kletterer den Weg hierhier gefunden haben, ist man mit wenigen Ausnahmen meist alleine in den Routen. Der Charakter der Routen ist sehr unterschiedlich - nimmt man das Totenkirchl noch zum Tourengebiet dazu (was bei Zustiegen von rund 1 Stunde ohne Probleme möglich ist), dann ergibt sich eine Routenauswahl wie sie sonst im Kaiser kaum zu finden ist. Von der kurzen Sportkletterroute für unsicheres Wetter bis hin zur 30-Seillängen-Tour an der Kleinen Halt (Aquafresca + Via Aqua) ist alles geboten. Darüberhinaus wurden an einigen Felsblöcken unweit der Hütte einige Übungsmöglichkeiten für Kurse eingerichtet.

Im oberen Teil der Kletterroute Kolosseum an der Kleinen Halt.
Vom oberen Teil der Kletterroute Kolosseum an der Kleinen Halt sieht man das tief im Tal liegende Hans-Berger-Haus

Literatur

Kontakt

Eigentümer: Naturfreunde Kufstein

Pächter: Michael Harasser

Kontakt: +43 5372 62575 - oder unter www.hansbergerhaus.at

Bewirtschaftung: Bewirtschaftet wird das Hans-Berger-Haus von etwa Mitte Mai bis Mitte Oktober.

Mitglieder Alpiner Vereine erhalten 10% Ermässigung. Es stehen ca. 50 Schlafplätze in Zwei und Mehrbettzimmern zur Verfügung. In den Sommermonaten ist die Hütte meistens gut belegt, es empfiehlt sich in jedem Fall vorher anzurufen und sich seinen Platz zu reservieren.

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